Göttingen. UMG verlegt Patienten in sechs Stunden vom Intensivmedizin-Gebäude (IMG) auf die renovierte Station im Bettenhaus 1. So verläuft das Unternehmen.

Die Intensivstation 0119 der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) ist am Montag umgezogen. Sie kehrte vom Intensivmedizin-Gebäude (IMG) zurück in die modernisierte Station 0119 auf der Ebene 01 im Bettenhaus 1. 18 Monate dauerten die Modernisierungs- und Renovierungsarbeiten im Nord- und Südbereich der Station. Darüber informiert die UMG in einer Mitteilung. Demnach kosten die die technische Modernisierung und Renovierung der Intensivstationen drei Millionen Euro, die vollständig von der UMG getragen würden. Insgesamt bietet die Intensivstation 22 Bettenplätze.

In der Zeit von November 2021 bis Mai dieses Jahres war die Intensivstation 0119 in das neue Intensivmedizin-Gebäude IMG zwischen den beiden Bettenhäusern der UMG verlegt worden. In diesem Zeitraum versorgten 30 Ärzte und 120 Pflegefachkräfte der Intensivstation unter anderem auch die schwer erkrankten Corona-Patienten, erklärt Stefan Weller, Pressesprecher der UMG.

Der ärztliche Dienst im Planungsgespräch für den Umzug der Patienten
Der ärztliche Dienst im Planungsgespräch für den Umzug der Patienten © UMG | Hubert Jelinek

Nun ist die Intensivstation 0119 wieder zurückgezogen, ebenso die IMC (Intermediate Care)-Station 3011, die ebenfalls im IMG untergebracht war. Insgesamt wurden 22 Patienten, darunter drei ECMO-Patienten – das sind Patienten mit einer Beatmungsmaschine zur externen Unterstützung der Lungenfunktion – nach und nach und unter Vorgabe einer genauen Ablaufplanung verlegt. Um Punkt 9 Uhr wurde der erste Patient aus dem IMG zurück auf die Intensivstation geschoben. „Bereits sechs Stunden später war der Umzug aller 22 Patienten reibungslos abgeschlossen, schneller als ursprünglich geplant“, heißt es in der Mitteilung. Alle Patienten seien mit pflegerischem Personal, den notwendigen technischen Geräten, den Transportbeatmungsgeräten und unter Begleitung eines ärztlichen Mitarbeiters abgesichert worden.

„Die besondere Herausforderung bei diesem Umzug liegt darin, dass innerhalb einer kurzen Zeit eine größere Anzahl kritisch kranker Patienten transportiert werden muss. Die Patienten müssen ja ständig überwacht werden. Sie werden für den Transport weiterhin mit einem Beatmungsgerät beatmet und kontinuierlich überwacht und unter fortlaufender medikamentöser Therapie auf die Intensivstation 0119 transportiert“, sagt Prof. Dr. Onnen Mörer, Leiter Intensivmedizin der Klinik für Anästhesiologie. „Aber für unsere Intensivteam gehören solche Transporte zum klinischen Alltag. Wir bringen viel Erfahrung aus der Zeit der Corona-Pandemie mit, in der wir die schwerst erkrankten Patient*innen von unserer Station 0119 in das Intensivmedizin-Gebäude verlegt haben.“

Prof. Dr. Konrad Meissner, Direktor der Klinik für Anästhesiologie der UMG, erklärt: „Die Modernisierung der Intensivstation war dringend notwendig, allein schon unter Sicherheitsaspekten. Natürlich bleibt es eine Renovierung in einem absehbar endlichen Gebäude des Uniklinikums. Da mussten wir auch für die Mitarbeitenden Kompromisse schließen. Dennoch ist jetzt vieles besser geworden. Und wir sind zuversichtlich: Wir zählen auf den Neubau“.

15 Einrichtungen mit Planung des Umzugs betraut

Weller schreibt in seiner Mitteilung: „Der Umzug einer Intensivstation ist ein hochkomplexes Unternehmen. Allein an der Vorbereitung der Organisation und Durchführung waren mehrere Monate lang 15 Einrichtungen des UMG-Gebäudemanagements, der Tochtergesellschaften, der IT und aus der Administration sowie des ärztlichen und pflegerischen Personals der Intensivstation beteiligt. Am Ende verlief der Umzug gut getaktet und letztlich problemlos. Vor allem die Patienten, auch die kritischen Fälle, konnten sicher in die modernisierte Station verlegt werden“.

Logistischer Kraftakt: die Verlegung der Intensivpatienten vom IMG zurück auf die Intensivstation.
Logistischer Kraftakt: die Verlegung der Intensivpatienten vom IMG zurück auf die Intensivstation. © UMG | Hubert Jelinek

Das IMG werde in den nächsten Monaten auf die kinderintensivmedizinische Versorgung und die Versorgung der Frühgeborenen der Klinik für Pädiatrische Kardiologie, Intensivmedizin und Neonatologie umgerüstet. Prof. Dr. Lorenz Trümper, Vorstand Krankenversorgung, sagt: „Hier gibt es allergrößten Sanierungsbedarf. Letztlich wurde das Intensivmedizin-Gebäude genau für diesen Zweck errichtet: eine hochmoderne intensivmedizinische Versorgung von Kindern und Frühgeborenen unter 1.500 Gramm. Genau das ist der Auftrag und das einzigartige Leistungsvermögen eines Maximalversorgers wie die Universitätsmedizin Göttingen. Die Versorgung der Corona-Patienten in den letzten Jahren hatte dann auch für das Land Niedersachsen höchste Priorität und wurde vom Team um unseren Leiter der Intensivmedizin, Professor Mörer, mit bemerkenswertem und herausragendem Einsatz bewältigt. Jetzt ist es Zeit für den Umzug der Kinderintensivmedizin. Im Herbst wird es dann nach der Umrüstung des IMG soweit sein.“

Die Intensivstation soll bis zur Fertigstellung des UMG-Neubaus in der ersten Baustufe im Jahr 2029 im Bettenhaus 1 bleiben. Eine Renovierung und Modernisierung der Räumlichkeiten soll bis dahin die Arbeitssituation und die Situation der Patienten bis zur Fertigstellung des Klinikumsgebäudes verbessern, heißt es in dem Schreiben weiter.

So wurde die Brandschutztechnik auf den neuesten Stand gebracht, dabei die Brandmeldeanlagen und Sicherheitsbeleuchtung erweitert, die ganze Beleuchtung mit LED-Technik energetisch optimiert, die Raumaufteilung wurde im Sinne einer Verbesserung von Arbeitsabläufen angepasst, die Belüftungsanlage modernisiert und die Fenster mit Sichtschutzrollos und Folien für einen verbesserten Temperaturausgleich ausgerüstet sowie die Station mit neuem Mobiliar ausgestattet.

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