Braunschweig. Ein verstaubtes Hotel und ein verlassenes Kinderkrankenhaus – die atemberaubendsten Bilder und Geschichten zu den geheimnisvollsten Orten der Region.

Modriges Holz, vergilbte Tapeten und eingestaubtes Geschirr – ein Zeitgeist, der die Geschichte vergangener Tage widerspiegelt.

Lost Places – bei Abenteurern oder Hobbyfotografen erfreuen sie sich besonderer Beliebtheit. Und auch unsere Region zwischen Harz und Heide hat einige dieser besonderen Orte zu bieten.

Aber Achtung: Damit diese seltenen Fundstücke uns noch lange erhalten bleiben, sind Besucher dazu angehalten, die Lost Places in ihrem ursprünglichen Zustand zu belassen. Außerdem gilt das Betreten der Gebäude und Gelände in den meisten Fällen als Hausfriedensbruch und ist zudem extrem gefährlich. Deswegen verzichten wir bei bisher noch unbekannteren Orten auf detaillierte Ortsangaben. Wir übernehmen keine Haftung.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Braunschweigerin Frauke/UrbexSneeker* entstanden. Sie hat die Erkundung der Lost Places zu ihrem Hobby gemacht. Beeindruckende Fotos und Geschichten zu verschiedenen Orten lädt sie auch auf ihrem eigenen Blog hoch. Hier geht es zu Fraukes Blog.

*kompletter Name der Redaktion bekannt.

Vorab sagt Frauke uns, dass es immer schwieriger ist, Lost Places zu finden, die nicht schon längst mit Graffiti vollgeschmiert oder absichtlich verwüstet und zerstört wurden. „In Braunschweig ist es so, dass es kaum noch wirklich unberührte Orte gibt. Die meisten liegen brach oder wurden abgerissen.“ Also gar nicht mal so „lost“ diese Lost Places? „Wo es richtig spannend wird, ist im Harz. Also da gibt es extrem viel. Da gibt es beispielsweise diese verlassenen Hotels, wo man wirklich noch eine Art Zeitreise in die Vergangenheit macht“, sagt Frauke. Nun, begeben wir uns also auf eine Zeitreise durch die Lost Places der Region.

Das Gerippe des alten Waisenhaus in Braunschweig

Der in Braunschweig wahrscheinlich bekannteste Lost Place ist das alte Waisenhaus. Es ist leider einer der heruntergekommeneren Orte, der durch Vandalismus seine besten Zeiten hinter sich hat. Das Waisenhaus wurde das erste mal 1245 erwähnt, als Hospital für Arme, Gebrechliche, Alte und Kranke. Es war einmal eine der ältesten Einrichtungen dieser Art in Deutschland. Erst 1676/77 wird das Hospital zum „Armen-, Waisen-, Zucht- und Werkhaus“. 1784 bis 1787 wird das Gebäude des Waisenhauses Hinter Liebfrauen neu gebaut. Der Bau überlebt etwa zwei Jahrhunderte, bis er 1944 durch Bomben der Alliierten so zerstört wird, dass die Kinder evakuiert werden mussten.

Nachdem sie für ein paar Jahre im Gebäude des ehemaligen Luftwaffenkommandos am Franzschen Feld unterkommen konnten, zieht das Waisenhaus 1961 an seinen heutigen Standort, in den damaligen Neubau an der Salzdahlumer Straße. Zur damaligen Zeit beherbergte das Waisenhaus etwa 250 Kinder und Jugendliche. 2004 wurde es letztendlich geschlossen. Zwar hatte 2013 ein Braunschweiger Unternehmer das Gelände gekauft, allerdings ist bisher nichts passiert. Seitdem steht die Ruine leer, die Natur erobert das Gebäude. Doch auch die Zäune rund um das Gelände halten niemanden so wirklich ab. Irgendwo dort soll sich auch ein Geocache verstecken, der viele Geocacher der Region anlockt. Hier erfahren Sie noch mehr über das Waisenhaus.

Das Waisenhaus ist umzäunt.
Das Waisenhaus ist umzäunt. © Unbekannt | Norbert Jonscher

Das traurige Kinderkrankenhaus Harzgerode

„Selten hat mich ein Lost Place so berührt wie dieser“, schreibt Frauke in ihrem Blog zu diesem Ort. Eines der zahlreichen alten Lungen-Sanatorien im Harz ist das Kinderkrankenhaus in Harzgerode. Ab 1931 wurde die Heilstätte für lungenerkrankte Kinder genutzt. Bis zu 150 Kinder und 150 Angestellte wohnten auf dem parkähnlichen Gelände, das mehrere Gebäude, unter anderem das Haupthaus, eine Gärtnerei, zwei Ärztewohnhäuser, die Chefarztvilla, eine Isolationsstation, ein Schulgebäude, sowie ein Torhaus, umfasste. In zwei Sälen konnten Operationen durchgeführt werden, aber man versuchte die Kinder auch mit Spaziergängen oder Liegekuren auf den Balkonen der Heilstätte zu behandeln.

Ab 1991 sanken die Zahlen der atemwegserkrankten Patienten, sodass das Krankenhaus sieben Jahre später geschlossen werden musste. Bis heute steht es unter Denkmalschutz. Bei diesem Lost Place eine absolute Besonderheit: Es werden inzwischen Führungen angeboten. Die Gemeinschaft Freie Feldanlage hat das Gebäude als Wohnstätte, sowie Veranstaltungs-und Seminarort für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auf Anfrage kann man hier durch die alte Heilstätte geführt werden.

Das Hotel Rehbock und sein trocken gelegtes Schwimmbad

Ein verlassenes Hotel im Harz. Alles ist hier noch so drapiert, dass man davon ausgehen möchte, mit einem Wimpernschlag erwache es wieder zum Leben. Ein Buch auf der Poolliege, das darauf wartet gelesen zu werden, ein Tablett Schnapsgläser und eine Sammlung von Töpfen und Pfannen hauchen dem Ort eine gruselige Lebendigkeit ein. Zumindest vom Solarium sollte man inzwischen wahrscheinlich die Finger lassen.

Die Aral-Tankstelle am Gummibahnhof in Salzgitter

Die alte Aral-Tankstelle entstand etwa um 1938 neben den „Herrmann-Göring-Werken“ (HGW), am Gummibahnhof. Viele Arbeiter besaßen damals kein eigenes Auto. Deshalb kamen sie mit Omnibussen, die am Gummibahnhof hielten, zur Arbeit. Es war der zentrale Bahnhof der Region. Von den Reifen der Busse soll er auch seinen Namen haben. Rund um den Bahnhof waren das Arbeitsamt, die Wohnungs-AG, Geschäfte, Restaurants und die Verwaltung der Stahlwerke angesiedelt.

1978 musste die Tankstelle schließen, weil sie durch die Verlegung ihres Standortes nicht mehr an den Verkehr angebunden war. Danach wurde sie von einer Farbfirma als Lagerhalle und Büro genutzt. Heute ist sie verlassen. Durch ihre geschichtliche Bedeutung ist die Tankstelle mittlerweile denkmalgeschützt. Zu finden ist die ehemalige Tankstelle in Watenstedt am Gummibahnhof. Hier lesen Sie alles zur Geschichte der alten Aral-Tankstelle.

Klicken Sie sich hier zur Bildergalerie der alten Aral-Tankstelle in Salzgitter.

Vom Gummibahnhof nähert man sich von hinten der Tankstelle. 
Vom Gummibahnhof nähert man sich von hinten der Tankstelle.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Am Ende des Weges biegt die Straße zur Tankstelle ein. 
Am Ende des Weges biegt die Straße zur Tankstelle ein.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Auf allen Seiten sind Graffitis. Das seitliche Tor ist kaum zu erkennen. 
Auf allen Seiten sind Graffitis. Das seitliche Tor ist kaum zu erkennen.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Einst lief hier der Service, heute bricht langsam der Beton auf. 
Einst lief hier der Service, heute bricht langsam der Beton auf.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Das ehemalige Tankwärterhäuschen wurde aufgebrochen. Die Sperrholzplatten, die die Tankstelle verschlossen, sind entfernt worden. 
Das ehemalige Tankwärterhäuschen wurde aufgebrochen. Die Sperrholzplatten, die die Tankstelle verschlossen, sind entfernt worden.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
In der Tankstelle haben Unbekannte vandaliert: Scheiben und Wände sind besprayt und teils zerstört. 
In der Tankstelle haben Unbekannte vandaliert: Scheiben und Wände sind besprayt und teils zerstört.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Die Stoffverkleidung der Wand ist dreckig und verliert Halt. 
Die Stoffverkleidung der Wand ist dreckig und verliert Halt.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Die alte Wagenpflegehalle ist verlassen, das alte Tor verschlossen. 
Die alte Wagenpflegehalle ist verlassen, das alte Tor verschlossen.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Polsterreste liegen auf dem Boden, die Tür ist herausgebrochen, der Boden teils offen und nicht sicher. 
Polsterreste liegen auf dem Boden, die Tür ist herausgebrochen, der Boden teils offen und nicht sicher.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Ein Blick durch ein Hinterfenster in einen Lagerraum hinter der Wagenpflegehalle. 
Ein Blick durch ein Hinterfenster in einen Lagerraum hinter der Wagenpflegehalle.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Der Blick auf das alte Hallentor. Hier sind die offenen Schächte zu erkennen. 
Der Blick auf das alte Hallentor. Hier sind die offenen Schächte zu erkennen.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Büsche und Sträucher ranken immer weiter in Richtung der Tankstelle. Erde breitet sich auf der Betonplatte aus. 
Büsche und Sträucher ranken immer weiter in Richtung der Tankstelle. Erde breitet sich auf der Betonplatte aus.  © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Lageplan der ARAL-Tankstelle in Watenstedt von 1942
Lageplan der ARAL-Tankstelle in Watenstedt von 1942 © Bernhard Schroeter | Bernhard Schroeter
Die Natur kommt der alten Tankstelle langsam näher.  
Die Natur kommt der alten Tankstelle langsam näher.   © Jan-Peter Waiblinger | Jan-Peter Waiblinger
Die ARAL-Tankstelle 1973. Wenige Jahre später wird die Hauptstraße verlegt. 
Die ARAL-Tankstelle 1973. Wenige Jahre später wird die Hauptstraße verlegt.  © Bernhard Schroeter | Bernhard Schroeter
Die Kreuzung in Watenstedt, im Hintergrund rechts sieht man die Tankstelle. 
Die Kreuzung in Watenstedt, im Hintergrund rechts sieht man die Tankstelle.  © Bernhard Schroeter | Bernhard Schroeter
Erinnerungsstück von Tony Brandeis: Zwei Mitarbeiter der Tankstelle stehen im Tor der Wagenpflegehalle.
Erinnerungsstück von Tony Brandeis: Zwei Mitarbeiter der Tankstelle stehen im Tor der Wagenpflegehalle. © Tony Brandeis | Tony Brandeis
Brandeis inspiziert einen Käfer, wahrscheinlich in der Wagenpflegehalle. 
Brandeis inspiziert einen Käfer, wahrscheinlich in der Wagenpflegehalle.  © Tony Brandeis | Tony Brandeis
Tony Brandeis am Telefon.
Tony Brandeis am Telefon. © Tony Brandeis | Tony Brandeis
Tony Brandeis heute. Im Hintergrund sein Meisterbrief. 
Tony Brandeis heute. Im Hintergrund sein Meisterbrief.  © Tony Brandeis | Tony Brandeis
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Das verlassene Hotel Waldgarten im Oberharz

Seit mehreren Jahren steht das abgelegene Hotel im Landkreis Goslar leer. Und trotzdem findet man von diversen Reiseportalen bei Google noch Fotos und Bewertungen alter Hotelgäste aus vergangenen Tagen. Guter Durchschnitt – der große Gebäudekomplex verfügte sogar über einen Innenpool. „Das Hotel ist das größte seiner Art (in dem Ort) und bietet guten Komfort. Es ist in einem guten Zustand, nur einige kleine Mängel sollten in den nächsten Jahren behoben werden“, schrieb ein Nutzer 2008 bei Holiday-Check.

Daraus wurde leider nichts mehr. Immerhin gibt es seit 2022 laut Medienberichten Pläne für eine Neueröffnung. Auf dem Gelände des Waldparkhotels soll ein Naturhotel mit über 100 Zimmern und zwölf Suiten entstehen. Besonders kritisch: Für die Bauunternehmen sollen 500 Quadratmeter Wald aus dem angrenzenden Landschaftsschutzgebiet entlassen werden. Bisher hat sich allerdings nichts getan.

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Der rostige Rangierbahnhof in Braunschweig

Ein weiterer, stark zerfallener Lost Place in Braunschweig ist der alte Rangierbahnhof. Nachdem die Reichsregierung beschloss, in Salzgitter ein neues Industriegebiet und nördlich von Braunschweig in Fallersleben ein VW-Werk zu errichten, stieg auch der Bedarf am Güterverkehr. Zuvor gab es in Braunschweig die Rangierbahnhöfe Rüningerfeld und Braunschweig-Ost.

Allerdings brauchte es nun mehr Kapazitäten und eine bessere Lage. 1938 fiel deshalb die Entscheidung, einen neuen Rangierbahnhof zu errichten. 1943 wurde der neue Rangierbahnhof in der Nähe der Borsigstraße in Betrieb genommen. 1945, mit dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, mussten die Rangiertätigkeiten eingestellt werden. Trotz des starken Zerfalls lassen sich hier und dort noch Überreste finden, die an die Arbeit auf dem alten Rangierbahnhof erinnern.

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Das heimgesuchte Königsberg-Sanatorium im Harzer Wald

Eine weitere Heilanstalt aus dem Harz ist das Königsberg-Sanatorium. Die Heilanstalt wurde 1895 von einer deutschen Sozialversicherung gegründet. Behandelt wurden damals dort ausschließlich versicherte Männer. Aufgrund der steigenden Zahlen an Tuberkulose-Erkrankten wurde sie wenige Jahre später als Lungenheilanstalt weitergeführt. In der Zeit des Nationalsozialismus wandelte sich das Haus zu einem Kurhaus für „konstitutionsschwache Jugendliche“ und kinderreiche Mütter. Nachdem das Gebäude danach noch kurze Zeit als Lazarett diente, ging es ab 1945 wieder in den Betrieb der Lungenheilstätte über. Mit dem Rückgang der Lungen-Erkrankungen musste auch diese Lungenheilanstalt 1970 geschlossen werden.

Vier Jahre später übernahm eine Stiftung das Gebäude, um daraus eine Pflegeeinrichtung für geistig behinderte Kinder zu machen. Auch die musste nur zehn Jahre später wieder schließen, weil sie Auflagen des Landessozialamtes nicht einhalten konnten. Nach missglückten Unternehmungen, das Gelände anderweitig zu nutzen, trainieren seit 2010 Rettungshundestaffeln in den Ruinen. Gerade wohl aufgrund der Gerüchte, dass die Kinder dort zuletzt unter schlimmen Bedingungen hausen mussten, erzählt man sich besondere Geschichten über den verlassenen Lost Place. Besucher hätten dort Kinderstimmen, Lachen und ein Klopfen in dem Gemäuer gehört.

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Das schiefe Meves Hotel mit der alten Kutscherstube

Als hätte man es wie ein Stück Draht hin und her gebogen, steht das verlassene Hotel und Erholungsheim Meves zwischen den Bäumen. Charakteristisch für diesen Lost Place ist die bröckelnde Fensterfront – ein beliebtes Motiv für alle Entdecker. Um etwa das 18. Jahrhundert herum wird das Haus als Gaststätte „Kutscherstube“ erbaut. Der spätere Namensgeber und Hotelier kaufte das Haus 1907 auf und erweitert es um einen dreigeschossigen Anbau. In diesem Anbau betreibt er das Hotel Meves.

Über die Jahre Hinweg wechselte das Hotel seinen Betrieb zum Kurhaus und Erholungsheim. Letztendlich blieben die Gäste aus, sodass es 1990 schließen musste. Dann, im Jahr 2018, brannte die denkmalgeschützte Gaststätte Kutschstube völlig nieder. Nur das Kurhaus überlebte den Brand. Seitdem ist es sehr instabil, sagt Frauke. Nicht nur die Dielen biegen sich unter dem eigenen Körpergewicht, auch mitten in der Hausfassade klafft ein riesiges Loch, das den Blick auf die Straße freigibt.

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Das Heidesee Sommerparadies in Gifhorn

Ein Lost Place Fundstück aus der näheren Umgebung ist die Heideseegaststätte in Gifhorn. Verschiedene Quellen besagen, dass das Haus in den 1920er/1930er Jahren erbaut wurde. Es galt als besonderes Ausflugsziel in Gifhorn. Idyllisch gelegen konnte man bei einer großen Auswahl an Kuchen und Torten den Blick über den See schweifen lassen. Im Sommer wurde dort sogar ein kleiner Bootsverleih betrieben.

Leider blieb das große Geschäft in den Wintermonaten und unter der Woche aus, sodass die Gaststätte 2011 schließen musste. Das benachbarte Heideseehotel, das den Betrieb bereits vor der Gaststätte eingestellt hatte, wird heute wieder von einer Hotelkette geführt. Die Heideseegaststätte liegt bis heute verlassen am Ufer des Sees.

Die Außenansicht der Gaststätte am Heidesee in Gifhorn.
Die Außenansicht der Gaststätte am Heidesee in Gifhorn. © Unbekannt | Frauke/urbexsneeker

Das Haus der Nachtigall – ein rosiger Traum

„So etwas habe ich noch nicht gesehen“, sagt Frauke als sie von dem verlassenen Haus der Nachtigall erzählt. Die Nachtigall soll anscheinend einmal eine bekannte Opernsängerin gewesen sein, so Frauke. Und diese Frau stand auf Rosen, sehr viel Rosen, wenn man die Einrichtung des Hauses genauer betrachtet. Das Zusammenspiel der extravaganten Deko-Elemente und besonders der plüschene Klodeckelüberzug projizieren uns doch sofort ein Bild der alten Hausbesitzerin in die Köpfe, oder?

Auch im Keller verstecken sich noch echte Schätze aus vergangenen Zeiten. Das Haus ist zwar nicht mehr bewohnt, es soll sich allerdings eine alte Dame regelmäßig darum kümmern und ab und zu nach dem Rechten schauen.

Die charmante Ruine des FDGB Fritz Heckert

„Hier habe ich mich schonmal mit einem Bierchen auf den Balkon gesetzt. Obwohl das alte Ferienheim eigentlich schon komplett entkernt ist, hat es einen ganz besonderen Charme“, sagt Frauke, als sie über das ehemalige Ferienheim des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) Fritz Heckert spricht. Fritz Heckert war ein Politiker der Kommunistischen Partei Deutschlands. Das Ferienheim wurde 1954 im Auftrag des FDGB in der ehemaligen DDR fertiggestellt und diente als günstige Unterkunft, in der die arbeitende Bevölkerung ihren Urlaub verbringen konnten.

Das Gebäude besaß eine Bar, eine Gaststätte, einen großen Waschtrakt und viele kulturelle und sportliche Einrichtungen. Das Ferienheim war als erster Neubau dieser Art 1959 sogar auf einer DDR Postkarte abgedruckt. Nach der Wende wurde es 1990 geschlossen und ist heute denkmalgeschützt. Laut Medienberichten hat das alte Ferienheim einen neuen Besitzer, der aus der Ruine Ferienapartments und Eigentumswohnungen machen möchte.

Zwischen Trockenhauben und Gesichtsmasken – das Beautyhotel im Harz

Fesche Frisuren, Schönheitsbehandlungen und Entspannung pur – hier wurden Frauenträume wahr. Was dieser Lost Place wohl für eine Vergangenheit hatte, lässt sich schnell erahnen. Mittlerweile an manchen Stellen schon etwas grün und pelzig, lud eine Wellnessoase zum Verweilen ein. Heute hat das verlassene Hotel schon fast etwas Unheimliches mit seinen veralteten Apparaturen und Instrumenten.

Einblicke in eine andere Zeit. Das Beautyhotel im Harz.
Einblicke in eine andere Zeit. Das Beautyhotel im Harz. © Unbekannt | Frauke/urbexsneeker

Bunkergeschichte in Braunschweig

Zuletzt und nicht zu vergessen, sind die vielen Bunker, erwähnt Frauke. Natürlich sind das keine wirklichen „lost“ Places, allerdings erzählen auch sie eine wichtige Geschichte in der Stadthistorie von Braunschweig. 1940 wurde der erste Bunker vom damaligen Oberbürgermeister in Braunschweig in Auftrag gegeben. Letztendlich gab es in Braunschweig etwa 24 Luftschutzbunker. Laut der Stadt sind 21 davon noch intakt und werden dem Katastrophenschutz zugeordnet, als Wohnhäuser genutzt oder stehen zum Verkauf. Einer der besser erhaltenen Bunker ist der in Kralenriede. Auf drei Etagen konnten damals 500 Menschen Zuflucht finden.

Die Gänge im Bunker in Kralenriede.
Die Gänge im Bunker in Kralenriede. © Unbekannt | Florian Kleinschmidt

Lost Places sind keine Orte für die Ewigkeit. Viele verkommen durch Vandalismus. Andere wiederum werden renoviert oder abgerissen, um Platz für mehr Wohnraum oder Industrie zu schaffen. Und es tauchen immer wieder neue Orte auf. Es ist eine „never ending story“, sagt Frauke. Wer weiß schon, auf welchen Lost Place wir in 20 Jahren stoßen werden.

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