Göttingen. Der Polit-Thriller „Corpus Delicti“ von Juli Zeh wird am 29. Januar um 18 Uhr im Jungen Theater in Göttingen gezeigt.

Als erstes Premierenstück 2023 hat sich das Junge Theater Göttingen einen Polit-Thriller ausgesucht. „Corpus Delicti“ heißt das Stück aus der Feder von Juli Zeh und ist eine brisante Parabel unserer möglichen Zukunft. Sozusagen eine düstere Dystopie auf totalitäre Systeme. Doch worum geht es?

Deutschland in einer nicht allzu fernen, alptraumhaften Zukunft: Gesundheit ist höchste Bürgerpflicht. Die Sorge um den gesunden Körper und deren Überwachung hat alle geistigen Werte verdrängt. Der Staat kontrolliert seine Bevölkerung mit Bewegungsvorgaben und Ernährungsvorschriften gemäß der Methode. Mia Holl, Hauptperson des Stücks, lebt systemkonform und erfüllt alle Normen und Anforderungen. Bis sich ihr systemkritischer Bruder Moritz umbringt, weil er vom Staat eines Mordes beschuldigt wird. Doch ist er tatsächlich schuldig oder wollte der Staat einen Dissidenten beseitigen? Mia verlangt Aufklärung, will seine Unschuld beweisen und nimmt schließlich den Kampf gegen den Staat auf. Denn sie möchte nicht mehr mit ihrem Verstand denken, sondern mit ihrem Herzen. Interessant auch die rhetorische Frage, was wichtiger ist: Die Freiheit des Einzelnen oder die Sicherheit der Gesellschaft. Das Bühnenbild beziehungsweise die Bühne ist erfrischend bunt gestaltet, wie eine Turnhalle. Accessoires aus dem Fitnessbereich werden genutzt.

Das Stück ist für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren geeignet und wird in Göttingen von Kalma Streun in Szene gesetzt. Streun gewann mit ihren Inszenierungen schon mehrere Preise, auch internationale.

Die Aufführung beginnt am 29. Januar um 18 Uhr. Weitere Vorstellungstermine und Buchungsmöglichkeiten für Schulen sind auf der Theaterhomepage www.junges-theater.de verfügbar.