Göttingen. Neuer Kurs startet in Göttingen am 1. Februar. Noch wenige Plätze sind frei, hier kann man sich anmelden.

„Wir begleiten auf dem Lebensweg der Kinder, der Tod steht nicht mehr im Vordergrund als bei anderen Familien auch. Wir würden uns sehr über weitere Ehrenamtliche freuen, einzige Voraussetzungen sind, Zeit mitbringen und den Mut, sich auf etwas Neues einzulassen“, erklärt Koordinationsfachkraft Kerstin Mollenhauer vom Ambulanten Kinder und Jugendhospizdienst Göttingen (AKHD).

Der Begriff „Hospiz“ werde meistens mit Sterben und Tod zusammen verbunden, aber die eigentliche Bedeutung des Wortes leite sich aus dem latinischen ‚hospitium‘ ab und bedeutet Herberge oder Gastfreundschaft, berichtet Mollenhauer. Daher sei die Arbeit des AKHD Göttingen auch ausgerichtet auf die freundschaftliche Hilfe bei den alltäglichen Dingen.

Seit 2010 begleitet der AKHD in Göttingen und im Umkreis von 50 Kilometern um Göttingen Familien mit lebensbedrohlich erkrankten Kindern. Aktuell werden zwölf Familien von Ehrenamtlichen begleitet und zwei weitere Familien sind angemeldet. Bei den Familien werden nicht nur die lebensbedrohlich erkrankten Kinder, sondern auch deren gesunde Geschwister und Eltern auf Wunsch begleitet – und das oft „über Jahre hinweg, auf deren Lebensweg“, so Mollenhauer weiter. Die Begleitung wird von Ehrenamtlichen geleistet, die durchschnittlich einmal die Woche in die Familien gehen und entlasten sie dabei.

Um mit kritischen Situationen wie Tod und Notfällen umgehen zu können, absolvieren alle neuen Ehrenamtlichen vor ihren ersten Einsatz in einer Familie einen Qualifikationskurs. Am 1. Februar startet ein neuer Kurs, bei dem noch wenige Plätze frei sind.

Eine dieser Ehrenamtlichen ist Marie Raschner. Sie hat im vergangenen Jahr einen Qualifikationskurs absolviert und seither schon zwei Familien begleitet. „Besonders beliebt war in meiner ersten Begleitung immer der Besuch auf dem Spielplatz. Während das begleitete Kind eine möglichst unbeschwerte Zeit beim Spielen haben konnte, hatten die Eltern die Möglichkeit Besorgungen zu erledigen oder einfach Zeit für sich zu haben. Die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und ihrer Familien sind sehr unterschiedlich, aber bis jetzt haben wir bei jedem Treffen eine Aktivität gefunden, die allen – einschließlich mir – Spaß gemacht hat!“, so Raschner.

Bedürfnisse und Wünsche

Werden in einer Familie mehrere Kinder begleitet, werden verschiedene Ehrenamtliche für sie eingesetzt, jeder hat seinen festen Begleiter. „Die Begleitungen sind individuell recht unterschiedlich, denn ein lebensverkürzt erkranktes Kind braucht eine deutlich andere Begleitung als ein gesundes Geschwisterkind. Das heißt, wir orientieren uns an den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder und ihren Eltern und begleiten sie in ihren Lebensmöglichkeiten“, so Petra Gerbode, die bereits seit zwölf Jahren Familien in Göttingen unterstützt.

Marie Raschner und Petra Gerbode sind zwei der insgesamt 26 Ehrenamtlichen des AKHD Göttingens. Raschner fühlt sich durch den Kurs gut auf die Arbeit mit diesen Kindern vorbereitet.

Anmeldung und Information zum neuen Kurs, der am 1. Februar startet, unter: www.goettingen@deutscher-kinderhospizverein.de.