Südharz. Die Luchspopulation im Harz hat wohl Nachwuchs – Aufnahmen von Wildkameras zeigen die Jungtiere.

Seltener Luchsnachwuchs im Südharz: Aufnahmen von Wildkameras im Kreis Nordhausen zeigen nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums von Samstag Nachwuchs bei den Luchsen. Auf den Aufnahmen seien drei Jungtiere zu sehen. Damit seien in Thüringen derzeit acht freilebende Luchse nachgewiesen. Die Katzen mit den Pinselohren stehen unter strengem Schutz.

Junge Luchse kommen zwischen Ende Mai und Anfang Juni auf die Welt und bleiben laut Experten etwa zehn Monate im Familienverband bei ihrer Mutter. Die Tiere leben in ruhigen, möglichst unzugänglichen Waldgebieten, die ihnen auch Versteckmöglichkeiten bieten – zum Beispiel eben im Harz.

Die Raubkatzen im Südharz gehören zur Luchspopulation im Harz, der sich über die Bundesländer Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt. Nachwuchs im Thüringer Teil des Mittelgebirges gab es nach Ministeriumsangaben in den vergangenen Jahren immer wieder.

Bundesweit nur drei Gebiete mit Luchspopulationen

Bundesweit gibt es laut Ministerium Luchse nur in drei voneinander isolierten Gebieten – neben dem Harz seien das der Bayerische Wald und der Pfälzerwald. Mit einem von Thüringen geförderten Projekt würden die Organisationen BUND und WWF sowie die Thüringer Wildtierland Hainich gGmbH versuchen, wieder eine Verbindung zwischen diesen Populationen herzustellen. Es erfolge eine verstärkte Beobachtung durch Wildkameras.

Zudem sollen im kommenden Jahr in einem Gehege im Wildkatzendorf Hütscheroda im thüringischen Wartburgkreis in Gefangenschaft geborene Tiere unter möglichst natürlichen Bedingungen ohne Kontakt zu Menschen aufwachsen. Ziel sei, sie später auszuwildern.