Goslar. Die Verleihung des Harzer Literaturpreises 2022 fand unter großer Beteiligung im Kreishaus in Goslar statt. Das sind die Preisträger.

Im vergangenen Jahr musste die Verleihung des Literaturpreises Harz wegen Corona ausfallen. Dafür konnten die Organisatoren Renate Maria Riehemann und Claudia Dietrich (beide vom „Verein Lyrik lebt“/Osterode) und Alfred Büngen (Verleger Geest Verlag) am vergangenen Sonntag umso mehr Autoren und Gäste im Sitzungssaal des Kreishauses begrüßen.

Es war die vierte Preisverleihung mit der dazugehörigen Anthologie „Ein Harzer Frosch am Wasserregal“ im Bereich Lyrik und Prosa für Autoren aus dem Harz oder Autoren, die einen besonderen Bezug zum Harz haben.

Ein Grußwort kam von der stellvertretenden Landrätin, Sabine Seifert, die ihre Freude über diese Würdigung der Autoren in Form einer Preisverleihung, ausdrückte. In Zeiten von Social Media würde aber das gedruckte Buch dennoch immer noch einen hohen Stellenwert einnehmen, so Seifert. „Mir ist es eine besondere Ehre, dass der Literaturpreis Harz zum ersten Mal im Landkreis Goslar stattfindet, vielen Dank an die Organisatoren, die sich viel Mühe gemacht haben“.

Der Verleger, Alfred Büngen, vom Geest Verlag sagte, dass es diesmal besonders schwer gewesen sei, unter den über 300 Beiträgen die Gewinner auszuloben. Die Jury habe dementsprechend die Thematik und die sprachlichen Qualitäten begutachten müssen, natürlich mit den Unterschieden in Lyrik und Prosa. „Was sehr ungewöhnlich ist“, sagte Büngen, „diesmal haben wir mehr männliche als weibliche Preisträger“. Und wer nicht zu den Preisträgern gehöre, möge nicht traurig sein. „In der Anthologie vertreten zu sein, ist auch schon ein Preis“.

Der Preisträger auf Platz 1 im Bereich Prosa: Moritz Detje aus Bremen mit seinem Werk „Der Staumeister“.
Der Preisträger auf Platz 1 im Bereich Prosa: Moritz Detje aus Bremen mit seinem Werk „Der Staumeister“. © HK | Herma Niemann

Das sind die Gewinner

Der Gewinner im Bereich Lyrik ist Eckard Heinicke mit „Nachtvogels Lied“. Heinicke, der leider nicht persönlich den Preis entgegen nehmen konnte, sei zwar der älteste Teilnehmer, so Büngen, in seiner Ausdrucksweise sei er aber sehr jung. Heinecke stammt aus Goslar.

Im Bereich Prosa erhielt Moritz Detje mit „Der Staumeister“ den ersten Preis. Wie Büngen sagte, sei Detje in Göttingen geboren und habe den Harz als Kind entdeckt. Detje lebt in Bremen. Sein kurzweilig verfasstes Werk ließ die Zuhörer hier und da schmunzeln, und handelt von einem Staumeister an der Rappbodetalsperre, der eines Tages mit einiger Überraschung konfrontiert wird.

Richi Guitar sorgte für den musikalischen Rahmen.
Richi Guitar sorgte für den musikalischen Rahmen. © HK | Herma Niemann

Zwischen der Preisverleihung verlas Renate Maria Riehemann die Geschichte „Der Alchimist“ von Phillip Lührs. Lührs war kurz nach Einreichen seines Werkes, in dem es auf unterhaltsame Art um Magie geht, verstorben. „Ich verlese seine Geschichte, um ihn zu ehren“, so Riehemann.

Für den musikalischen Rahmen sorgte „Richi Guitar“, der mit seiner Gitarre Lieder wie „Nights in white satin“ präsentierte. Der Literaturpreis Harz, der von der Autorin und Lyrikerin Renate Maria Riehemann aus Osterode initiiert und mit dem Geest-Verlag erstmalig schon 2016 umgesetzt wurde, wird für Lyrik und Kurzprosa ausgeschrieben. Träger des Literaturpreises Harz wird zukünftig der Verein Lyrik lebt e.V. sein.

Literaturpreis Harz 2022: Die Preisträger

Lyrik

  • Platz 1: Eckhard Heinicke - „Nachtvogels Lied“
  • Platz 2: Thomas Rackwitz - „Wie ein Fossil“
  • Platz 3: Dirk Koster - „Lichtblick“
  • Platz 4: Klaus Urban - „Landung“
  • Platz 5: Eva Jänecke-Lauke - „Noch genau wie früher“

Prosa

  • Platz 1: Moritz Detje - „Der Staumeister“
  • Platz 2: Tina Fibinger - „Granada liebt die kleinen Dinge“
  • Platz 3: Evelyn Gebhardt - „Dreck am Stecken“
  • Platz 4: David Kreitz - „Per Pedes“
  • Platz 5: Olaf Urban-Rühmeier - „Die Mehrzahl von Wasser“