Harz. Ausflug im Harz: Die Redaktion des Harz Kurier gibt Tipps für Wanderziele und eine gelungene Tour.

Längst vorbei sind die Zeiten, in denen man nur mitleidig belächelt wurde, wenn man statt der großen Urlaubsreise einen Wanderurlaub im Harz plant. Wer momentan wandert, liegt im Trend.

Wanderung: Gut für Körper und Geist

Kein Wunder: Die Forschung hat mittlerweile bestätigt, dass das Wandern gut für Körper und Geist ist. Der Körper wird gefordert, das Herz-Kreislauf-System gestärkt und der Gleichgewichtssinn verbessert. Durch regelmäßige Anstrengung in der Natur bei verschiedenen Wetterlagen werden auch das Immunsystem und die Abwehrkräfte verbessert. Außerdem wirkt Wandern entspannend im stressigen Alltag und hilft „runterzukommen“.

Für alle, die noch die passende Route suchen, hat die Harz-Kurier-Redaktion einige Ziele zusammengestellt.

Die Sonne geht über Waldarbeiten im Harz auf.
Die Sonne geht über Waldarbeiten im Harz auf. © HK | Kevin Kulke

Für stramme Waden: Von Lerbach nach Buntenbock

  • One-way-Route im Harz? Ja, das geht! Der Bus macht es möglich. Los geht es am Ortsausgang von Lerbach – da kann man parken oder auch schon von der Osteroder Kernstadt aus den Bus hin nehmen. Dann hat man fast freie Wahl:

Der kürzeste Weg führt über den Schieferberg, so sind es etwas weniger als drei Kilometer nach Buntenbock. Wählt man zum Beispiel eine Route rechts am Klausberg vorbei, sind es schnell auch vier Kilometer und mehr. Verlaufen kann man sich kaum – wenn man nicht zu oft rechts abbiegt, führen alle Wege nach Buntenbock. Eines haben alle Wege gemein: Sie führen hauptsächlich bergauf. Dafür wird man mit tollen Ausblicken belohnt – und einer Rückfahrt im Bus 440, die Serpentinen hinab, wie es sie sonst im Harz nur selten gibt.

Hexenfiguren sind im Harz allgegenwärtig.
Hexenfiguren sind im Harz allgegenwärtig. © dpa | Matthias Bein

Mythen auf der Spur: Mythenweg in Thale

  • Der Weg ist etwa 3,3 Kilometer lang und leicht bewältigbar. Startpunkt befindet sich im Goetheweg in Thale, das Ziel am Museum in der Schmiedestraße. Da der Weg durch die Stadt führt, ist er auch im Winter gut begehbar.

Wer Germanischen Gottheiten und Wesen der Germanischen Mythologie auf die Spur kommen will, der darf den Mythenweg in Thale nicht verpassen. Statt Naturerlebnis stehen bei diesem Wanderweg der etwas anderen Art, der von der Talstation der Seilbahn durch die gesamte Stadt bis zum Kloster Wendhusen führt, Fabelwesen im Mittelpunkt. Viele von unterschiedlichen Künstlern gestaltete Skulpturen schmücken den Themenweg. Er ist kurz und daher auch für Familien mit kleinen Kindern bestens geeignet.

Wanderung um die Eckertalsperre bei Bad Harzburg.
Wanderung um die Eckertalsperre bei Bad Harzburg. © HK | Svenja Paetzold-Belz

Rund um die Eckertalsperre: Vielfältiger Rundweg

  • Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz Tarternbruch an der B4 bei Bad Harzburg. Die Tour ist etwa 10 Kilometer lang. Besonders ungestört wandert man am frühen Morgen.

Durch lichten Laubwald, über schmale Holzstege durch sumpfiges Gelände, auf altem Pflaster durch Fichtenhaine – Der Rundwanderweg um die Eckertalsperre bei Bad Harzburg macht vor allem wegen seiner Landschaftlichen Vielfalt Spaß. Über die eindrucksvolle Staumauer geht es entlang der Talsperre und schließlich über die Eckerquerung, einem idyllischen Plätzchen, auf dem riesige Felsen den Überweg über die zu einem schmalen Bach verengte Ecker ermöglichen. Übrigens: Besonders schön ist die Wanderung bei herbstlichem Wetter, wenn sich Nebel über die Talsperre legt und Pilze ihre Köpfe überall aus dem Moos stecken. Wer die besondere Herausforderung sucht, kann auch einen Umweg über den Brocken wählen. Aber Vorsicht: Der Abstecher verlängert die Strecke enorm und sollte nicht spontan angegangen werden.

Der Heimberg bei Wolfshagen: 100 Jahre lang wurde hier Diabas-Gestein gefördert, heute ist die Grube ein imposantes Denkmal an jene Zeit.
Der Heimberg bei Wolfshagen: 100 Jahre lang wurde hier Diabas-Gestein gefördert, heute ist die Grube ein imposantes Denkmal an jene Zeit. © Harzer Wandernadel

Ein Hauch Hollywood im Harz: Bei Wolfshagen den Heimberg umrunden

  • Der Rundweg um den Heimberg ist etwas über drei Kilometer lang und bietet einige Aussichtspunkte. Am besten folgt man vom Parkplatz in Wolfshagen den Schildern.

Ein alter Steinbruch – das finden Wanderer im Harz zur Genüge. Doch der Heimberg, den die Bergleute im Steinbruch bei Wolfshagen übrig gelassen haben, erinnert ein bisschen an den Devil’s Tower im US-Bundesstaat Wyoming. Sie wissen schon – Steven Spielbergs „Eine unheimliche Begegnung der dritten Art“? UFO-Sichtungen gab es in Wolfshagen unseren Archiven nach bisher noch nicht. Trotzdem bietet der Heimberg ein spannendes Panorama im Wald mit einer kleinen Seenlandschaft außenrum. Die Aussicht können auch Ungeübte gut erleben und dabei auch ein bisschen was über die Geschichte der Gesteinsförderung im Harz lernen. Denn bis 1987 wurde im Wolfshagener Steinbruch für fast 100 Jahre Diabas abgebaut. Ein Stein der bis heute oft für Gräber, Mausoleen und Statuen verwendet wird.