Clausthal-Zellerfeld. Noch bis zum 10. Juli sind Menschen aus ganz Deutschland beim Bergwaldprojekt im Harz tätig.

Noch bis zum 10. Juli engagieren sich 23 Erwachsene und neun Kinder aus ganz Deutschland mit dem Bergwaldprojekt in Clausthal-Zellerfeld für die Artenvielfalt. Während die Erwachsenen in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten auf verschiedenen Flächen arbeiten, verbringen die Kinder eine Woche in der Gruppe mit altersgerechten Bildungsangeboten zu Natur- und Nachhaltigkeitsthemen. Ziel des Einsatzes ist, einen konkreten Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Situation am Einsatzort und der Förderung der Biodiversität zu leisten. Daneben sensibilisiert der Einsatz die Freiwilligen für eine nachhaltige Lebensweise.

Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie im Jahr 2021 noch keine Projektwochen mit Ehrenamtlichen durchführen konnte, startete am 4. Juli der deutschlandweite Projektbetrieb – unter anderem mit dem Einsatz im Harz. Unter der Anleitung von Axel Jacob (Bergwaldprojekt) und unter der Regie von Naturschutz-Förster Jörg Sonnabend (Forstamt Clausthal) pflegen die Ehrenamtlichen mehrere zur Förderung der Artenvielfalt angelegte Stillgewässer, entfernen Einzelschutz vor Wildverbiss an Moorbirken und entnehmen bedrängenden, invasiven Staudenknöterich, um die standortheimische Vegetation zu fördern.

Das Bergwaldprojekt

Das Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg organisiert deutschlandweit Freiwilligen-Wochen mit jährlich mehr als 3.000 Teilnehmenden und über 140 Projektwochen an mehr als 70 Einsatzorten in Deutschland.

Ziele der Arbeitseinsätze sind, die vielfältigen Funktionen der Ökosysteme zu erhalten, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und die Öffentlichkeit für einen naturverträglichen Umgang mit den Ressourcen zu bewegen.

Der Verein finanziert sich größtenteils aus Spenden. Weitere Informationen gibt es unter www.bergwaldprojekt.de.

Fährten und Spuren erkennen

Die Kinder werden unterdessen von zwei Naturpädagoginnen betreut. Sie beschäftigen sich mit Schnitzen, Handwerk, Fährten und Spuren lesen, Sinneswahrnehmung und dem Kochen und Backen am offenen Feuer. Neben der praktischen Arbeit ist auch eine gemeinsame Exkursion geplant, um die vielfältigen Funktionen des Waldes und deren Bedeutung näher zu beleuchten. „Mit den Arbeiten im Wald wollen wir den Gedanken der Nachhaltigkeit und Artenvielfalt vermitteln. Wir pflegen unsere Wälder nachhaltig, um sie, auch mit ihrem Artenreichtum, für kommende Generationen zu erhalten. Bei dem Bergwaldprojekt-Einsatz leisten die Teilnehmenden einen konkreten Beitrag dazu“, sagt Ralf Krüger, Leiter des Forstamtes Clausthal.

„Ein maßgebliches Anliegen ist es, die Notwendigkeit des Schutzes der Biodiversität bei Jung und Alt zu vermitteln. An einem Tag in der Woche werden daher Erwachsene und Kinder auch gemeinsam im Wald arbeiten. Dies motiviert die Familien auch darin, ihren Alltag umweltverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten“, ergänzt Jakob. Untergebracht ist die Gruppe im Freizeithaus „Stiftshütte“ in Clausthal-Zellerfeld – quasi mitten im Wald. Ein eigener Koch kümmert sich mit vegetarischer Vollwertkost mit möglichst regionalen und saisonalen Zutaten um die Verpflegung.