Harz. Die Häuser im Unesco-Welterbe im Harz können mindestens bis zum 20. Dezember ihren Besucherbetrieb nicht wieder aufnehmen.

Das Weltkulturerbe Rammelsberg, Oberharzer Bergwerksmuseum, Zisterzienser Museum Kloster Walkenried und neue Welterbe-Infozentrum im Südharz können ihren Besucherbetrieb bis auf weiteres nicht wieder aufnehmen. Hintergrund ist die Sitzung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten der Länder vom 25. November, in der eine Verlängerung des Lockdowns für die musealen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland zumindest bis zum 20. Dezember beschlossen worden ist.

„Wir sind uns darüber im Klaren, dass die abermalige Schließung der Museen der Bundesrepublik Deutschland am 2. November und ihre am 25. November beschlossene Fortsetzung politische Entscheidungen sind. Die musealen Einrichtungen waren nachweislich nicht Orte der Verbreitung von Corona-Infektionen. Die Häuser hatten zum Teil über Monate hinweg differenzierte Hygienekonzepte konzipiert und ihren Besucher- und Führungsbetrieb umorganisiert“, so Gerhard Lenz, Direktor der Stiftung Unesco-Welterbe im Harz und Geschäftsführer des Weltkulturerbes Rammelsberg. Gleichzeitig betont Lenz aber auch die Notwendigkeit der Schließung bei steigenden Inzidenzen, um die Infektionspotenziale zu minimieren und eine Kontaktbeschränkung umzusetzen.

„Wir sollten als Museumsmacher so realistisch sein zu erkennen, dass bei einer hohen Infektionsdichte über kurz oder lang auch wir zu Verbreitungsorten geworden wären. Bei beispielsweise bis zu 800 Besuchern täglich am Weltkulturerbe Rammelsberg, hätten auch wir Probleme bekommen, die Prozessabläufe auf Dauer auf einem hohem Sicherheitsniveau zu gestalten“, so Lenz weiter.

Für Lenz heißt dies, dass die Museumseinrichtungen der Bundesrepublik Deutschland an dieser Stelle einen solidarischen Beitrag zum Erhalt der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger und zur Aufrechterhaltung der sozialen und wirtschaftlichen Funktionsfähigkeit leisten. „Wer solidarisch handelt, darf allerdings auch Respekt verlangen und spätere finanzielle Unterstützung erwarten“, sagt der Stiftungsdirektor und Rammelsberg-Geschäftsführer. „Die Schließung und die damit für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbundene Kurzarbeit trifft das Weltkulturerbe Rammelsberg besonders hart, weil die Einrichtung einen Großteil ihrer Mittel aus Eintrittsgeldern der Besucher akquiriert.“

Gleichzeitig müssen zumindest bis zum 20. Dezember sämtliche Veranstaltungen der genannten Häuser abgesagt werden.

Nach der Absage des Weihnachtlichen Rammelsbergs können beispielsweise nun auch die für die 2. und 3. Adventswochenenden geplanten Führungen durch den weihnachtlich illuminierten Roeder-Stollen nicht stattfinden. Ausdrücklich freut sich die gesamte Belegschaft des Weltkulturerbe Rammelsberg über alle Gäste am dritten Adventswochenende 2021, an dem der Weihnachtliche Rammelsberg bereits fest eingeplant ist.

Für Neugierige und Interessierte findet sich das Jahresprogramm 2021 des Rammelsbergs mit Sonderveranstaltungen, Ausstellungen, Konzerten und Führungsangeboten unter www.rammelsberg.de