Göttingen. Die GWDG der Universität Göttingen erhält Fördermittel in Höhe von 72 Millionen Euro.

Göttingen wird einer der Standorte des neu gegründeten Verbunds Nationales Hochleistungsrechnen (NHR). Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern heute bekanntgegeben. Damit verbunden sind Fördermittel in Höhe von rund 72 Millionen Euro über zehn Jahre. Der Antrag wurde im Namen der norddeutschen Bundesländer des Verbunds für Hoch- und Höchstleistungsrechnen für die beiden Standorte Universität Göttingen/Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) und das Zuse-Institut Berlin für ein gemeinsames NHR-Zentrum gestellt. Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler gratuliert: „Die Erfolgsgeschichte des Hochleistungsrechnens in Norddeutschland und speziell am Standort Göttingen wird mit der Aufnahme in den NHR-Verbund fortgeschrieben. Mit dieser Entscheidung wird Forschern der Rahmen für die Spitzenforschung von morgen bereitet.“

Die GWK hatte sich im November 2018 auf die gemeinsame Förderung eines koordinierten Verbunds des Nationalen Hochleistungsrechnens durch Bund und Länder verständigt, um der zunehmenden Bedeutung und der steigenden Nachfrage nach Hochleistungsrechnern gerecht zu werden. Insgesamt wurden acht Rechenzentren in die Förderung aufgenommen. Die Fördermittel stehen für Investitionen, Betriebs- und Personalkosten zur Verfügung. Ein Schwerpunkt wird die Stärkung der Methodenkompetenz durch koordinierte Aus- und Weiterbildung der Nutzer sowie des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind seit 2001 im Norddeutschen Verbund zur Förderung des Hoch- und Höchstleistungsrechnens zusammengeschlossen, der Bestandteil der nationalen HPC-Infrastruktur ist. Der Verbund betreibt ein verteiltes Supercomputersystem an der Universität Göttingen und dem Zuse-Institut Berlin.

Die Uni Göttingen verfolgt als Teil ihrer Standortstrategie einen Ausbau der Informatik, der Datenwissenschaften und des Hochleistungsrechnens. Hochleistungsrechnen gilt als Schlüsseltechnologie für wissenschaftlichen und technischen Fortschritt. Hierzu gehört der Zugang zu großen Rechnerkapazitäten, aber auch die Entwicklung von geeigneter Software. Zur Standortstrategie gehört eine Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, in der wesentliche Anteile der Investitionen des DLR in Hochleistungs-Rechnersysteme gebündelt werden.