Goslar. Tourismusverband startete die Initiative „Der Wald ruft…“: Regionale Akteure bringen eine weitere gemeinsame Maßnahme auf den Weg.

Aufgrund der Entwicklungen im Hinblick auf das Baumsterben im Harz und dem damit verbundenen Informationsbedarf brachte der Harzer Tourismusverband vor etwa einem Jahr unter dem Dach der Initiative „Der Wald ruft…“ wichtige regionale Akteure zusammen. Gezielte Kommunikationsmaßnahmen der Initiative sollen Gäste, Einheimische und interessierte Besucher fachlich richtig informieren und proaktiv in die sichtbar werdenden Entwicklungen einbeziehen. Hierfür hat die Initiative nun eine weitere Maßnahme umgesetzt: Neue Fotospots im Harz laden Wanderer ein, den Blick für die dynamischen Naturprozesse im Wald zu schärfen.

Neben der Einrichtung der neuen Fotospots hat die Initiative unter anderem zahlreiche Baumpflanzaktionen sowie die Veröffentlichung von zwei Erklärvideos zum „Waldknigge“ und zu Thema „Der Wald im Wandel“ in die Tat umgesetzt. Darüber hinaus hat sie sich zur Aufgabe gemacht, die unterschiedlichen Handlungsstrategien im Wirtschaftswald und im Nationalpark Harz aufzuzeigen sowie um Verständnis für unterschiedliche Prioritätensetzungen zu werben.

Veränderungen dokumentieren

Mithilfe der Fotospots sollen nun mittelfristig die Veränderungen der Waldentwicklung dokumentiert werden. Die Fotospots in Form von Hinweistafeln wurden durch den Nationalpark Harz, die Niedersächsischen Landesforsten und den Landforstbetrieb Sachsen-Anhalt errichtet und vom Harzer Tourismusverband finanziert.

Jede der Tafeln ist mit einer Aussparung versehen, die den Fokus auf einen Landschaftsausschnitt lenken, in dem die klimabedingten Veränderungen des Waldes in besonderer Weise sichtbar werden. Interessierte Besucher sind aufgefordert, durch die Aussparung hindurch zu fotografieren und das Foto auf der Social-Media-Plattform Instagram unter dem Hashtag #derwaldruft zu posten. Durch die entstehende „Fotoreihe“ kann das Pflanzenwachstum und die Naturdynamik in den nächsten Jahren optisch nachvollzogen werden, auch für Gäste, die die Region nicht regelmäßig bereisen.

Standorte der Fotospots

An diesen Standorten lässt sich der Waldwandel durch die Fotospots künftig dokumentieren: Verlobungsurne bei Alexisbad, Güdel Bank am Wellnerweg zwischen Altenau und Torfhaus, Jungfernklippe bei Altenau, Achtermannkuppe, Bremer Hütte bei Ilsenburg, WaldWandel-Weg bei Torfhaus und Schluftwasserkurve an der Brockenstraße. Ein weiterer Fotospot ist auf dem Wurmberg geplant.

An der Verlobungsurne bei Alexisbad.
An der Verlobungsurne bei Alexisbad. © Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt

Der aktuelle Waldzustand stellt alle Verantwortlichen in den Forstbetrieben, im Nationalpark Harz oder bei den ortsansässigen Feuerwehren vor enorme Herausforderungen. Sie sorgen mit einem unermüdlichen Einsatz dafür, dass die Harz-Landschaften den Gästen für Outdooraktivitäten dennoch weitestgehend zur Verfügung stehen.

Für eine lebenswerte Zukunft muss jedoch jeder Harzer bzw. Harzgast einen Beitrag leisten.

Dramatische Situation der Wälder

„Die Fotospots sollen helfen, den Blick der Gäste auf unsere Wälder und ihre aktuell dramatische Situation zu lenken. Dabei geht es aber auch darum, das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte der Natur zu fördern und die Menschen – Einheimische wie Besucher – für ein nachhaltig orientiertes Lebens- und Reiseverhalten zu gewinnen“, so Carola Schmidt vom Harzer Tourismusverband.

Die Initiative „Der Wald ruft“ wird getragen von den Niedersächsischen Landesforsten, den Harzer Betriebsteilen des Landesforstbetriebs Sachsen-Anhalt, dem Waldbesitzerverband Sachsen-Anhalt, dem Harzklub, dem Regionalverband Harz, der Thüringen Forst, dem Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz und dem Nationalpark Harz. kic

Weitere Informationen sowie die Erklärvideos gibt es unter www.harzinfo.de/derwaldruft.

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