Osterode. Leiter der Polizeikommissariate stellten die Kriminalitätsstatistik für den Altkreis Osterode vor – Verbrechen sind demnach auf dem Rückzug.

Besser als der Landesdurchschnitt: Heiko Fette und Guido Schwarze, Leiter der Polizeikommissariate Osterode und Bad Lauterberg, haben jüngst die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2019 vorgestellt. Die beiden Leiter sind damit sehr zufrieden: In fast allen Bereichen gehen die Fallzahlen nach unten.

Danach ist die Anzahl der Straftaten im Vorjahr erneut gesunken. Im Vergleich zu 2018 ging sie um zehn Prozent zurück und erreicht mit 3.336 registrierten Straftaten einen historischen Tiefstand.

Im gleichen Zeitraum ist die Aufklärungsquote noch einmal gestiegen. Im Altkreis Osterode werden mittlerweile mehr als Zweidrittel aller angezeigten Straftaten aufgeklärt. Die Quote von 69,5 Prozent liegt weiter über dem Landesdurchschnitt in Niedersachsen.

Deutlich ist der Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen. 30 Taten weniger als 2018 bedeutet einen Rückgang von 40 Prozent. Niedersachsenweit liegt dieser Wert nur bei 15 Prozent. Für den Altkreis Osterode heißt dies, dass im vergangenen Jahr 41 Wohnungseinbrüche angezeigt wurden. 2018 waren es noch 70. Heiko Fette ergänzt: „Bei fast der Hälfte der aktuelle Fälle ist es beim Versuch geblieben.“ Somit kam es nur bei 24 Einbrüchen zu einem Diebstahl aus einem Wohnraum. Fette führt dies auf die Präventionsarbeit der Polizei zurück.

So stark zurückgegangen wie nie ist die Zahl der Diebstähle aus Häusern und Wohnungen. In Zahlen heißt dies, dass es 2019 lediglich bei 24 Einbrüchen überhaupt zu einem Diebstahl aus einem Wohnraum gekommen ist.

Negative Entwicklungen

Die Bilanz ist aber gemischt. So gibt es einige Bereiche, in denen die Fallzahlen gestiegen sind. So ist nach Angaben von Heiko Fette die Gewaltkriminalität zwar noch einmal zurückgegangen. Es wurden aber deutlich mehr Fälle von häuslicher Gewalt angezeigt. Dieser Trend ist auch landesweit zu beobachten. Innenminister Boris Pistorius führt diese Entwicklung auf eine gestiegene Sensibilität zurück.

Auch die Betrugsdelikte haben Konjunktur. Nach Aussage von Ingo Fette geraten zunehmend die Senioren in den Fokus der Betrüger. Steigende Fallzahlen gibt es auch im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes. Hier sind es vor allem Delikte im Zusammenhang mit Erwerb und Verkauf von Cannabis.

Dennoch gibt es Unterschiede im Altkreis. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Osterode fällt der Rückgang der Straftaten mit 414 Fällen und mit 16,5 Prozent deutlicher aus als in der Region Bad Lauterberg.

Auch bei der Aufklärungsquote gibt es deutliche Unterschiede in der Region. So konnte das Kommissariat in Bad Lauterberg ihre Erfolge um fünf Prozentpunkte steigern. Damit liegt die Aufklärungsquote von 69,5 Prozent im Altkreis nicht nur über dem Landesdurchschnitt. Sie übertrifft auch den Durchschnitt in der Polizeidirektion Göttingen und vor allem im Landkreis Göttingen. Dort werden im Schnitt 63,9 Prozent der Taten aufgeklärt, beziehungsweise lediglich nur 61,5 Prozent.

„Bürger leben sicher“

Für Osterodes Polizeichef Heiko Fette ist klar: „Diese Ergebnisse sind für sich genommen bereits ein deutliches Anzeichen dafür, wie sicher die Bürger im Altkreis Osterode leben.“ Dennoch müsse man einzelne Felder betrachten. Zudem würde sich die Struktur ändern – weg von den Verbrechen gegen Personen und Sachen hin zu den Betrugsdelikten.

Guido Schwarze hat noch einen Aufruf: „An die Opfer häuslicher Gewalt kann ich nur appellieren, sich bereits beim ersten Vorfall an uns zu wenden. Mit Maßnahmen, die wir gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern ergreifen, gelingt es uns regelmäßig, die Spirale der Gewalt rechtzeitig und nachhaltig zu beenden.“