Clausthal-Zellerfeld. Thomas Heller aus München studiert Verfahrenstechnik im Harz – und spielt gleichzeitig Football in der höchsten deutschen Liga.

„Der hat Kraft für zwei.“ Selten hat diese anerkennende Ausdrucksweise besser gepasst als bei Thomas Heller. Der 22-Jährige studiert Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Clausthal. Aber nicht nur das. Daneben betreibt er Leistungssport, American Football um genau zu sein. Seit fünf Jahren lässt ihn die Begeisterung für diesen spektakulären Sport nicht mehr los. Aktuell spielt er in der höchsten deutschen Liga, der German Football League (GFL), für das Team Hildesheim Invaders.

In Clausthal kann Thomas Spitzensport und ein anspruchsvolles Studium vereinbaren. Als offizielle „Partnerhochschule des Spitzensports“ zeigt die Professorenschaft der Technischen Universität Verständnis dafür, dass der gebürtige Münchner Trainings- und Wettkampfpläne mit dem Studienalltag in Einklang bringen muss. „Clausthal ist angenehm, nicht so hektisch, nicht so groß“, sagt er.

Angefangen hat er mit American Football schon als Schüler, bei den Munich Cowboys. Nach dem Abitur wollte er zunächst einmal raus aus seiner Heimatstadt München und auf eigenen Füßen stehen: „Clausthal kann man finanzieren, das hat perfekt gepasst.“

Harz ideal für Fitness

Die Sportstätten in der Berg- und Universitätsstadt und die Natur ringsherum bieten beste Möglichkeiten, die Fitness für Football zu trainieren. Denn die muss stimmen. Thomas‘ Position ist Offensive Guard. „Ich beschütze den Quarterback und schaue, dass ihm nichts passiert“, erklärt er. „Des Weiteren räume ich den Weg für den Running Back frei.“

Außer bei den Hildesheim Invaders ist der Bayer für die Nationalmannschaft aktiv, und zwar für die belgische. Er habe die deutsche und die belgische Staatsbürgerschaft, berichtet Thomas über sein internationales Elternhaus. „Meine Mutter kommt aus Belgien, mein Vater ist Deutscher mit niederländischen Wurzeln.“

Fühlt sich in der Bibliothek der TU Clausthal ebenso wohl wie auf dem Footballfeld: Thomas Heller.
Fühlt sich in der Bibliothek der TU Clausthal ebenso wohl wie auf dem Footballfeld: Thomas Heller. © TUC | Christian Kreutzmann

Da kommt ihm die internationale Atmosphäre auf dem Clausthaler Campus natürlich sehr entgegen. Neben dem Sport sei er schon immer an allem Technischen interessiert gewesen: „Ich habe zum Beispiel ein Faible für 3D-Druck. Ein 3D-Drucker steht auch bei mir zu Hause.“

Flexibel durch Teilzeit

Wenn Thomas sein Bachelorstudium in Verfahrenstechnik – am meisten Spaß macht ihm das Fach Apparative Anlagentechnik – abgeschlossen hat, möchte er mit einem Masterstudiengang in Maschinenbau oder Verfahrenstechnik fortfahren. Da Maschinenbau an der TU Clausthal auch in Teilzeit studiert werden kann und er dadurch flexibler wäre, favorisiert er zunächst diese Option.

„Beruflich möchte ich später mal etwas machen, was mit Patenten zu tun hat“, sagt der sportliche Student – auch auf Skiern und dem Rad ist er unterwegs und hält sich mit Fitness und Leichtathletik in Form.

Doch Football steht für Thomas im Fokus: „Es geht diszipliniert zu. Wenn der Schiedsrichter etwas bestimmt, wird anschließend nicht diskutiert und lamentiert, sondern die Entscheidung akzeptiert.“ Hier könnten sich andere Sportarten ein Beispiel nehmen.