Göttingen. Dr. Lukas Weiser erhält hochdotierte Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Privatdozent Dr. Lukas Weiser, Oberarzt in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Plastische Chirurgie an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), ist von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) mit dem Hans-Liniger-Preis 2019 ausgezeichnet worden. Prämiert wurde der UMG-Wirbelsäulenchirurg für seine herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Einfluss der Knochendichte auf die Stabilität von Pedikelschrauben sowie den stabilisierenden Effekt einer Zementaugmentation in Abhängigkeit der Knochendichte bei Stabilisierungsverfahren an der Wirbelsäule.

Den Hans-Liniger-Preis vergibt die Fachgesellschaft zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für besondere Leistungen aus den Gebieten Unfallheilkunde, Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin oder ihren Grenzgebieten. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Verleihung fand auf dem diesjährigen Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin statt.

Wenn die Konstruktion versagt

Brüche des Wirbelkörpers zählen zu den häufigsten Folgeerscheinungen der Osteoporose. Sind solche Frakturen instabil oder kommt es zu einer Krümmung im Bereich der Fraktur, ist oft die Versorgung mit einem Schrauben-Stab-System die Therapie der Wahl. Eine Lockerung der dafür verwendeten Schrauben ist die häufigste Ursache dafür, dass die Konstruktion versagt.

Priv.-Doz. Dr. Lukas Weiser hat den Einfluss der Knochendichte auf die Schraubenstabilität mittels eines Belastungstests an humanen Wirbelkörperpräparaten untersucht. Dabei konnte er zeigen, dass die Knochenqualität einen signifikanten Einfluss auf die Stabilität der Schrauben hat. Ab einem bestimmten Grenzwert ist seinen Untersuchungsergebnissen zufolge keine sichere Verankerung der Schraube im Wirbelkörper mehr möglich. Des Weiteren untersuchte er den stabilisierenden Effekt einer Zementaugmentation der zur Stabilisation verwendeten Schrauben.

Seinen Untersuchungserkenntnissen zufolge erscheint diese insbesondere in Wirbelkörpern mit deutlich erniedrigter Knochendichte sinnvoll, bei ausreichender Knochendichte konnte kein zusätzlich stabilisierender Effekt nachgewiesen werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) schreibt den nach ihrem Mitbegründer benannten Hans-Liniger-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für besondere Leistungen aus den Gebieten Unfallheilkunde, Versicherungs-, Versorgungs- und Verkehrsmedizin oder ihren Grenzgebieten aus.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit dem Preis erinnert die Fachgesellschaft an ihren Mitbegründer Hans Liniger.