Göttingen. Bund und Land finanzieren eine neue medizinische Forschungseinrichtung in Göttingen. 50,5 Mio. Euro gibt es in den ersten fünf Jahren insgesamt.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für das Göttinger Fraunhofer-Institut gegeben und 32,8 Mio. Euro bereitgestellt. Zusammen mit den 17,7. Mio. Euro, die das Land Niedersachsen zugesagt hat, sind jetzt 50,5 Mio. Euro für die ersten fünf Jahre gesichert. Darüber berichten die beiden Göttinger Bundestagsabgeordneten Thomas Oppermann (SPD) und Fritz Güntzler (CDU) in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Vorangegangen war eine Sitzung des Fraunhofer-Bund-Länder-Ausschusses, auf der sich die Teilnehmer auf die Einrichtung des Göttinger Instituts geeinigt hatten. Das war eine wichtige formale Voraussetzung für den Start des Instituts. Das Fundament sei damit gelegt, erklären Oppermann und Güntzler, auf deren Initiative nach eigenen Angaben das Verfahren ins Rollen gebracht worden sei.

Medizinische Forschung

Das auf die medizinische Forschung ausgerichtete neue Institut wird mit den Fraunhofer-Einrichtungen in Hamburg und Frankfurt am Main verbunden. „Mit der Fraunhofer-Einrichtung erhält der Wissenschaftsstandort Göttingen eine Institution die darauf ausgerichtet ist Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in konkrete, medizinisch und wirtschaftlich nutzbare Anwendungen zu transformieren. Genau das hat Göttingen bisher gefehlt.“ erklärt Oppermann. Güntzler ergänzt: „Auch wenn jetzt der erste Schritt gemacht ist, werden wir uns auch weiterhin für die Förderung des Instituts und eine gute Ausstattung einsetzen.“ Die beiden Abgeordneten wollen im kommenden Jahr weitere 20. Mio. Euro für die ersten fünf Jahre von Bund und Land einwerben.

Auf UMG-Gelände

Die Fraunhofer Forschungseinrichtung soll bis 2024 auf dem Gelände der Göttinger Universitätsmedizin entstehen. Für den Bau sind aus der bewilligten Summe 30 Millionen Euro vorgesehen. Hier soll an der Entwicklung von Medikamenten gegen Nervenerkrankungen wie Multipler Sklerose oder Alzheimer geforscht werden.

Damit erhalte die Göttinger Universitätsmedizin im Bereich der Herz- und Neuroforschung einen weiteren Baustein für ihre exzellente Forschungslandschaft, so die Abgeordneten. Schon im kommenden Jahr soll mit dem Aufbau des Instituts begonnen werden.

Fraunhofer-Gesellschaft

Die derzeit 69 Fraunhofer-Institute in Deutschland werden von der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung betrieben. Sie ist mit mehr als 26.600 Mitarbeitern die größte Organisation für angewandte Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen in Europa.

Insgesamt betreibt die Gesellschaft mehr als 80 Forschungseinrichtungen an über 40 Standorten in ganz Deutschland, in Braunschweig etwa das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST) sowie das Wilhelm-Klauditz-Institut, das sich der Holzforschung widmet.