Göttingen. Vor zwei Jahren trat das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft. In der Region sind rund 100 Prostituierte gemeldet – die Wahrheit ist eine andere.

Eine junge Frau betritt das Verwaltungsgebäude in Göttingen. Ihr Blick wandert suchend die Türschilder entlang, bis sie das Büro von Volker B. entdeckt. Sie hat einen Termin, muss sich und ihre Tätigkeit bei der Kommune anmelden. So schreibt es das Prostituiertenschutzgesetz seit 2017 vor.

Sie ist neu hier und kommt in Begleitung eines „guten Bekannten“, der bei Fragen für sie das Reden übernimmt. Fragt man ihn nach seinen Personalien, zieht er es dann aber doch vor, im Auto zu warten. „Es ist nicht einfach, ein vertrauliches Gespräch zu führen, wenn man kontrolliert wird“, sagt Volker. Dieses Vertrauen sei aber notwendig, damit er seinen Job machen könne.