Ellrich. In Vorbereitung für den Bau eines Wasserwerks bei Ellrich wird eine Photovoltaikanlage errichtet.

Der Nordhäuser Wasserverband (WVN) wird drei seiner Trinkwasserbrunnen erstmals auch mit Sonnenstrom betreiben. Am Ortsausgang von Ellrich in Richtung Zorge wird dazu derzeit eine Photovoltaikanlage gebaut, die zukünftig Strom für die drei dortigen Brunnen liefern soll. „

Die Arbeiten gehen gut voran“, sagte Wasserverbandsgeschäftsführerin Carmen Lis. Der WVN investiert rund 160.000 Euro in die Anlage, die zu 20 Prozent vom Umweltministerium gefördert wird. Die Anlage steht bereits im Zusammenhang mit dem neuen Wasserwerk, mit dessen Bau ab Spätsommer dieses Jahres in der Ellricher Zorgeaue begonnen werden soll.

Die neue Photovoltaikanlage wird auf einer Fläche von etwa 40 Mal 20 Metern 240 Module besitzen und über 76.500 Kilowatt Jahresleistung verfügen. Schon im Spätsommer soll die Anlage ans Netz gehen. Zudem wird eine neue Trafostation errichtet, die die drei Brunnen im Falle von zu geringer Solarstromleistung wie bisher mit herkömmlichem Strom versorgen wird. „Wir schaffen in Ellrich damit auch eine deutlich bessere Versorgungssicherheit“, sagte Projektleiter Johannes Räthel.

Gerade an diesem Standort biete sich eine Photovoltaikanlage an, weil die drei Trinkwasserbrunnen regelmäßig in Betrieb sind und die Pumpen entsprechend kontinuierlich Strom bräuchten. Rund 1600 Kubikmeter Trinkwasser werden im Schnitt an den drei Brunnen pro Tag abgenommen. Von Sophienhof, Ilfeld über Ellrich bis hin nach Limlingerode und Hörningen erhalten die Haushalte ihr Trinkwasser aus der Ellricher Zorgeaue.

Unterdessen sind auch die Planungen für das neue Wasserwerk abgeschlossen, das in unmittelbarer Nähe gebaut wird. Der eigentliche Plan zum Baustart im Frühjahr konnte nicht gehalten werden, weil die Kosten deutlich gestiegen waren. „Wir haben deshalb noch einmal eine Einsparungsrunde gemacht“, begründete Carmen Lis den späteren Baubeginn. Im Vergleich zur Ursprungsversion konnte man eine bautechnische Verbesserung umsetzen, die sich auch positiv auf die Baukosten auswirken konnte: Rund 3,5 Millionen Euro wird der Wasserverband in das neue Werk investieren. Die Ausschreibungen für die Bauarbeiten sind vorbereitet. Baubeginn soll im Spätsommer sein, die Bauzeit wird insgesamt zwei Jahre dauern.

Grundsätzlich notwendig wird das neue Wasserwerk, weil die bisherige Dosier- und Messtechnik für die Trinkwasseraufbereitung in Ellrich in Containern untergebracht ist und damit nicht mehr der Zeit entspricht. „Mit dem neuen Wasserwerk wird die Trinkwasseraufbereitung den allgemein anerkannten Regeln der Technik angepasst und diesen dann auch gerecht“, erläuterte Lis den Grund für den Neubau.

Darüber hinaus setzt der Wasserverband mit dieser Investition seinen Generalplan Wasser um. Dieses Strategiepapier sieht unter anderem vor, dass das neue Ellricher Wasserwerk nicht nur, wie bisher, eine wesentliche Rolle für die Trinkwasserversorgung im nördlichen, sondern zukünftig auch für den westlichen und südwestlichen Teil des Landkreises spielen wird.