Göttingen. Die Beamten nahmen das kleine Kaninchen im Streifenwagen mit zur Dienststelle. Die Polizei suchte den Besitzer mit einer rührenden Meldung.

In der Straße Im Hassel unweit des Dienstgebäudes der Polizeiinspektion Göttingen in Göttingen-Weende hat eine Funkstreife des Einsatz- und Streifendienstes II Mittwochfrüh gegen 0.45 Uhr ein „flauschiges Schlappohr“ aufgegriffen, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. Mittlerweile wurde seine Besitzerin gefunden. Eine Freundin der Göttingerin hatte den Aufruf bei Facebook gesehen und sie informiert. Das Kaninchen war im Laufe der Nacht aus seinem Käfig in der Straße Stumpfe Eiche ausgebüxt.

Die Beamten nahmen das kleine Kaninchen, bei dem es sich vermutlich um einen Zwergwidder handele, im Streifenwagen mit zur Dienststelle. Hier zog das hellbraune Tier sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich und „sorgte bei Polizei-Männlein und -Weiblein gleichermaßen für riesengroße Verzückung“.

Der kleine Hase wurde dann zunächst im Polizeigewahrsam untergebracht und mit Leckereien aus den eigenen Brotdosen umsorgt. Am Morgen zog „Kar(l) Nickel“ dann in den begrünten Innenhof, das Hotel „Zum grünen Atrium“, um. Hier fühlte sich das Schlappohr sofort sichtbar wohl und futterte entspannt munter drauflos.

Berührungsängste gab es keine. Geduldig und sichtlich mit Genuss ließ sich der Neuzugang von der uniformierten „Streicheleinheit“ der Polizei zärtlich anfassen und auf den Arm nehmen.

Mit einem rührenden Text suchten die Beamten den Besitzer des Tieres: „Auch wenn wir alle hier den süßen Fund mehr als gern bei uns behalten und dauerhaft in unser Team aufnehmen würden, müssen wir uns wohl damit abfinden, dass Hasis Stunden in unserem ausbruchsicheren Innenhof gezählt sind“, so die Polizei. Es sei klar und nicht zu leugnen, dass das Widderchen irgendwo vermisst wird. „Kein Wunder, wenn man so weich, schmusig und wunderhübsch ist...“ jk/mh