Göttingen. Allein das Gastgewerbe beschäftigt laut Arbeitsagentur im Landkreis Göttingen 4.750 Minijobber. 2.730 von ihnen sind Frauen.

Im Landkreis Göttingen verdienen Frauen, die in Vollzeit arbeiten, zehn Prozent weniger als Männer. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag mitgeteilt. Sie verweist hierbei auf eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Danach kommen Männer mit einer Vollzeitstelle im Kreis Göttingen auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 3.239 Euro pro Monat – Frauen hingegen nur auf 2.918 Euro. Dies liege teils an niedrigeren Positionen, die Frauen häufig hätten, insbesondere aber auch an der mangelnden Zahlungsbereitschaft von Unternehmen, so die NGG Süd-Ost-Niedersachsen-Harz.

Gewerkschafterin Anke Siedentop spricht von einer „Diskriminierung per Lohnzettel“. Es könne nicht sein, dass Frauen bei der Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren zögen. „Dabei sind es immer noch vor allem Frauen, die sich nach einem langen Arbeitstag um Familie und Haushalt kümmern – und das unbezahlt.“ Auch deshalb seien sie oft gezwungen, weniger zu arbeiten. So sind nach Angaben der Arbeitsagentur aktuell 71 Prozent aller Teilzeitstellen im Kreis Göttingen weiblich. Allein das Gastgewerbe beschäftigt laut Arbeitsagentur im Kreis 4.750 Minijobber. 2.730 von ihnen sind Frauen.