Clausthal-Zellerfeld. An der TU Clausthal läuft diese Woche wieder der Internationale Clausthaler Chemie-Workshop mit Jugendlichen. Federführend ist ein Osteroder.

Die Chemie stimmt unter den Jugendlichen aus sieben Nationen. Das wird an diesem Morgen im Labor des Instituts für Polymerwerkstoffe und Kunststofftechnik schnell spürbar. Noch bis zum 23. Februar findet an der TU Clausthal und der Robert-Koch-Schule (RKS) der 5. Internationale Clausthaler Chemie-Workshop (ICCW) statt. 28 Schülerinnen und Schüler und fünf Lehrer lassen sich im Harz von Naturwissenschaften und Natur inspirieren.

„Der Zuspruch ist toll, so viele Teilnehmer hatten wir noch nie“, freut sich Axel Franke aus Osterode. Der Lehrbeauftragte der Universität und ehemalige Chemie-Lehrer hat den Workshop zusammen mit der Fakultät für Natur- und Materialwissenschaften sowie der RKS organisiert. Die Schülerinnen und Schüler, fast alle 16 oder 17 Jahre alt, kommen aus Frankreich, den Niederlanden, der Slowakei, Polen, Russland, China und Deutschland.

Von Partnergymnasien der Robert-Koch-Schule oder über Kontakte von Lehrern und TU-Dozenten haben die Jugendlichen aus aller Welt den Weg nach Clausthal-Zellerfeld gefunden. Im Oberharz erwartet sie ein vielfältiges Workshop-, Kultur- und Naturprogramm. Nahezu alle Clausthaler Institute, die den Begriff Chemie im Namen führen, bringen sich ein mit Praktika, Experimenten oder Vorträgen. Daneben wird beispielsweise das Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft erkundet, das studentische Rennwagen-Team der TU besucht, die Firma Electrocycling besichtigt und Sport getrieben. Insbesondere um Völkerverständigung geht es, „wenn die Teilnehmenden bei einer Abendveranstaltung, dem sogenannten Potluck, ihre Heimatländer mit einem zubereiteten Drei-Gänge-Menü vorstellen“, berichtet Franke.

Weltoffener Ansatz der Universität

In der Internationalität der Gruppe spiegelt sich der weltoffene Ansatz der TU Clausthal wider. Rund ein Drittel der Studierenden kommt aus dem Ausland.

Federführend organisiert wurde die einwöchige Veranstaltung von Axel Franke aus Osterode (2.v.r.).
Federführend organisiert wurde die einwöchige Veranstaltung von Axel Franke aus Osterode (2.v.r.). © TUC | Technische Universität Clausthal

Damit ist die südniedersächsische Universität eine der internationalsten Hochschulen Deutschlands. Auch Maria Prianichnikova genießt diese Atmosphäre. Sie stammt aus Moskau, besucht aber seit vier Jahren das Internat in Salem am Bodensee. „Ich will mir bei diesem Workshop ein Bild darüber machen, ob ich später Chemie studieren möchte“, sagt sie.

Fast alle Teilnehmenden haben Chemie in der Schule als Leistungskurs oder planen, es künftig als Leistungsfach zu wählen. Die Woche in Clausthal stehe unter dem Motto „Chemie des Alltags“, informiert Franke. Nebenbei knüpften die Schülerinnen und Schüler internationale Kontakte. Das motiviert.

So haben sich Jasper Sievers und Dominik Meier von der RKS bereits mit den Niederländern und Slowaken angefreundet. Insgesamt ist ein Trio von der Robert-Koch-Schule bei dem Workshop dabei. „Wir sind als Einheimische auch dann gefragt, wenn es darum geht, von einer Einrichtung schnell zur nächsten zu kommen“, berichtet der ortskundige Dominik.

Großes Interesse am Fach

Zudem ist der Elftklässler am Freitag bei der Chemie-Show aktiv dabei, bei der es ordentlich zischt und knallt.

Allen ist das große Interesse an Chemie anzumerken. Gut möglich, hofft Frank, dass sich einige Teilnehmer als Studierende an der TU im Bereich Natur- und Materialwissenschaften einschreiben. Einige Schüler aus früheren Workshops haben dies bereits getan.