Nordhausen. Nach der Bluttat an einem Rentner-Ehepaar am 24. Dezember in Nordhausen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Jetzt wurde eine Belohnung ausgelobt.

Vier Tage nach dem brutalen Doppelmord an Heiligabend an dem Rentner-Ehepaar in der Freiherr-vom-Stein-Straße in Nordhausen laufen die Ermittlungen der neu gegründeten Soko „Weihnachten“ weiterhin auf Hochtouren. Auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter hat die Staatsanwaltschaft nun gar 5000 Euro als Belohnung für sachdienliche Hinweise ausgelobt. Man gehe inzwischen von einem Einzeltäter aus, sagte der zuständige Staatsanwalt Benedikt Ballhausen am 28. Dezember in Nordhausen, wo eine Pressekonferenz mit der Polizei stattfand.

Eine bislang unbekannte Person, die auf Videos mehrerer Überwachungskameras nahe des Tatorts und passend zur Tatzeit am Montagmorgen zu sehen ist, gelte als dringend tatverdächtig. Die Ermittler hoffen nun auf Hinweise von Zeugen, die die Person etwa um 7.30 oder gegen 10.00 Uhr in der Nähe des Tatorts, etwa in der Paul-Ernst- oder der Freiherr-vom-Stein-Straße gesehen haben. Vermutlich handele es sich um einen Mann mit dunklen Haaren. Auf den verschwommenen Aufnahmen trug dieser nach Angaben des Staatsanwalts eine sehr dunkle, vielleicht sogar schwarze Jacke mit weißer Aufschrift. Bis auf seinen schlurfenden Gang konnten die Ermittler sonst keine Auffälligkeiten erkennen, wie es hieß. Die Polizei gehe zudem davon aus, dass die Hände und Kleider des Mannes nach der Tat mit Blut verschmiert gewesen sein müssen.

Hohe Summe Bargeld gestohlen

Nach der Tat wurde laut Staatsanwalt das Haus des Paares durchsucht und vermutlich ein hoher Betrag Bargeld mitgenommen. Die genaue Summe sowie Angaben zur Tatwaffe teilten Polizei und Staatsanwaltschaft wegen der laufenden Ermittlungen nicht mit.

Die Leichen des 82-Jährigen und seiner 80 Jahre alten Frau waren am Montagmorgen entdeckt worden. Sie lagen nach Polizeiangaben im Hof ihres Wohnhauses, der vermutlich auch der Tatort war. An den Leichen wurden Anzeichen «massiver Gewalteinwirkung» festgestellt. Eine Obduktion bestätigte später den Verdacht auf ein Tötungsverbrechen. Bei dem getöteten Mann handelte es sich Polizeiangaben zufolge um einen in der Region bekannten Trödelhändler und Flohmarktorganisator. Sachdienstliche Hinweise zur Tat, tatbeteiligten Personen oder dem Täter richten sollen Zeugen weiterhin direkt an die Kriminalpolizeiinspektion Nordhausen, Telefon 03631/962424, richten.

Betrüger versuchen die Tat zu nutzen

Unterdessen versuchten Betrüger, sich die Tat zunutze zu machen: Die Landespolizeiinspektion Nordhausen berichtete von Fällen, in denen sich falsche Polizisten am Donnerstag telefonisch vor allem bei älteren Menschen gemeldet haben sollen. Mit Verweis auf das Verbrechen wollten sie an Daten der Angerufenen kommen.