Braunschweig. Die FDP fordert mehr 24-Stunden-Baustellen auf Autobahnen in Niedersachsen.

Staus hat es vergangenes Jahr auf der A2 alleine auf vier besonders problematischen Abschnitten gegeben. Das ist das Ergebnis der Staubilanz des ADAC für Niedersachsen.

Die vom Automobilclub ausgemachten Abschnitte liegen zwischen Hämelerwald und Lehrte-Ost sowie zwischen Wunstorf-Kolenfeld und Bad Nenndorf. Auch der Abschnitt zwischen Peine-Ost und Braunschweig-Watenbüttel sowie die Strecke zwischen Braunschweig-Nord und Braunschweig-Hafen sind besonders stauanfällig.

Alleine zwischen Hämelerwald und Lehrte-Ost standen die Autofahrer auf 2222 Kilometern. Die Wartezeit betrug fast 23 Tage.

Unfälle, Staus, Baustellen und überlastete Umleitungsstrecken – ADAC-Sprecherin Alexandra Kruse sagte: „Die A2 ist am Rande ihrer Kapazität.“

Auf allen Autobahnen in Niedersachsen wuchs die Blechlawine auf 121 500 Kilometer. Das ist eine Stau-Zunahme von 5,4 Prozent. Die FDP-Fraktion im Landtag fordert deshalb 24-Stunden-Baustellen auf Autobahnen – sieben Tage die Woche. Ihr Ansatz: Weniger Baustellen sorgen für weniger Unfälle und weniger Staus. Der Landtagsabgeordnete und Ex-Verkehrsminister Jörg Bode sagte: „Wir fordern das Drei-Schicht-System auf den Autobahn-Baustellen vor allem auf den Hauptmagistralen A1, A2 und A7.“ Die FDP hat einen Antrag in den Landtag eingebracht, der am Donnerstag beraten wird.

Auch der ADAC fordert regelmäßige Arbeit an den Wochenenden und in der Nacht auf den Autobahn-Baustellen. Große Chancen hat der FDP-Antrag nicht. Denn SPD und CDU haben einen eigenen Antrag eingebracht. Der Landtagsabgeordnete und CDU-Verkehrsexperte Karsten Heineking sagte: „Im Antrag der FDP spielt die Digitalisierung im Verkehrswesen leider keine Rolle, und es wird übersehen, dass ein umfassendes Konzept nur Hand in Hand mit dem Bund möglich ist.“

CDU und SPD setzen darauf, schon genehmigte Autobahnprojekte wie die A39 oder die A20 schnell aus- und weiterzubauen. Die Große Koalition will die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr personell verstärken und auch die Autobahnmeistereien besser ausstatten. Zudem sieht die Große Koalition beim Baustellenmanagement Luft nach oben: Es soll ein digitales Baustelleninformationssystem geben. Auf Anzeigetafeln sollen Fahrer früh auf Baustellen hingewiesen werden.