Nicolas Sarkozy will wieder ins höchste Amt – mit einem knallharten Anti-Terror-Kurs.

Paris. Kaum ein französischer Politiker beherrscht die Kunst der Selbstinszenierung so gut wie Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. Er kennt alle Register von feierlich über pompös bis hin zu dramatisch. Umso mehr hat der 61-Jährige Freund wie Feind mit der Schnörkellosigkeit überrumpelt, mit der er den Start seiner Operation „Rückeroberung des Élysée-Palasts“ einleitete. „Ich habe mich entschlossen, als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen 2017 anzutreten. Ich spüre, dass ich die Kraft habe, diesen Kampf in einem so schwierigen Moment unserer Geschichte zu führen“, teilte der Neo-Gaullist mit.

Wahlkampf kann „Sarko“, trommeln erst recht. So war der Ankündigung auf dem Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto des Umschlags seines neuesten Buches beigefügt: „Tout pour la France“ – „Alles für Frankreich“ – lautet der Titel des Werks, das heute in die Buchläden kommt.

Die Thesen des Bandes lesen sich wie ein ideeller Wettlauf gegen Marine Le Pen, die Chefin des rechtsextremen Front National (FN). So fordert Sarkozy bei der Einwanderung den Stopp der Familienzusammenführung bis zur Verabschiedung eines strikteren Immigrationsgesetzes. In Frankreich lebende Ausländer sollen eine Einbürgerung erst nach zehn – bisher fünf – Jahren beantragen können. Ferner plädiert er für die Schaffung eines eigenen Terrorismusgerichtshofes sowie die Internierung von 10 000 Personen, die wegen des Verdachts islamischer Radikalisierung unter Beobachtung stehen.

2012 war der wegen seines Hangs zu Glitzer, Glamour und teuren Urlaubsreisen als „Präsident Bling-Bling“ verspottete Staatschef abgewählt worden. Die Franzosen zogen den als unspektakulär auftretenden Sozialisten François Hollande vor. Nun muss Sarkozy seine Kandidatur für die parteiinternen Vorwahlen zur Auswahl des Spitzenkandidaten im November anmelden. Seine Marschroute? „Sarko auf allen Kanälen natürlich“, umreißt sein Vertrauter Brice Hortefeux die Strategie. Im Mai 2017 soll das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen feststehen.