Washington. Bei dem Pannenflieger war während des Flugs ein Rumpfteil herausgebrochen. Die Untersuchungen bringen brisante Details zum Vorschein.

Nach dem beängstigenden Zwischenfall auf dem Flug einer Maschine des Typs Boeing 737 Max 9 der Fluggesellschaft Alaska Airlines, bei der im Steigflug ein Rumpfteil herausgebrochen war, hat die US-Ermittlungsbehörde NTSB haarsträubende Qualitätsmängel festgestellt.

Wie Experten am Dienstag berichteten, fehlten an besagtem Teil offenbar vier dicke Sicherungsbolzen, mit denen die Türabdeckung normalerweise gesichert wird. Wo und wie der fulminante Fehler passiert ist, hat die NTSB noch nicht bekannt gegeben. Boeing lässt die besagten Teile in Malaysia und im US-Bundesstaat Kansas herstellen und montieren.

Wie durch ein Wunder wurde bei dem Zwischenfall niemand verletzt

Auch ist unklar, ob ein unlängst aufgehobenes Flugverbot für alle rund 170 Modelle des Flugzeugs-Typs wieder in Kraft gesetzt wird. Auf den Hersteller Boeing, so sagten Kongress-Abgeordnete in Washington in ersten Stellungnahmen, „kommen viele unangenehme Fragen zu.“ Die Rede war von „sträflicher Fahrlässigkeit“ auf Seiten Boeings.

Das Foto zeigt den Türstopfen von Alaska Airlines Flug 1282. An dem jüngst herausgerissenen Rumpfteil einer Boeing 737-9 Max fehlten nach Erkenntnissen von US-Unfallermittlern nötige Befestigungsteile.
Das Foto zeigt den Türstopfen von Alaska Airlines Flug 1282. An dem jüngst herausgerissenen Rumpfteil einer Boeing 737-9 Max fehlten nach Erkenntnissen von US-Unfallermittlern nötige Befestigungsteile. © AP | -

Bei dem Zwischenfall am 5. Januar waren 170 Passagiere an Bord. Niemand wurde schwer verletzt. Zwei Sitze neben dem klaffenden Loch in der Flugzeug-Wand waren durch Zufall nicht besetzt. Die Maschine, die bei europäischen Fluggesellschaften nicht benutzt wird, konnte sicher landen.

Boeing-Chef Dave Calhoun reagierte kleinlaut auf die Hiobsbotschaft: „Wir sind verantwortlich für das, was passiert ist. So darf ein Flugzeug nicht unsere Produktionsstätten verlassen.”

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