Berlin. Starke Regenfälle am Mittwochabend sorgen für dramatische Videos aus Frankfurt. Nicht nur den Flughafen legten die Wassermaßen lahm.

Wassermaßen in Frankfurt – das Rollfeld des Frankfurter Flughafens, mehrere Keller und Straßen sowie eine U-Bahn-Station standen am Mittwochabend unter Wasser. Starke Regenfälle sorgten für dramatische Videos aus Frankfurt.

Starke Unwetter legten am Mittwochabend in Frankfurt unter anderem den Flughafen lahm.
Starke Unwetter legten am Mittwochabend in Frankfurt unter anderem den Flughafen lahm. © Arne Dedert/dpa

Frankfurter Flughafen nach Unwetter unter Wasser

Um Frankfurt wüteten heftige Gewitter, die mit einer "außerordentlich hohen Blitzfrequenz eine regelrechte Lichtshow geliefert haben", sagte Felix Dietzsch von der Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstag in Offenbach.

Am Frankfurter Flughafen wurden Dutzende Flüge gestrichen oder mussten umgeleitet werden. Auf dem Vorfeld haben sich große Wassermengen gesammelt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Auf dem Flugfeld stand bis zu einem halben Meter Wasser, wie auch auf mehreren Twitter-Videos zu sehen ist.

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Für mehr als zwei Stunden wurde die Bodenabfertigung am Flughafen gänzlich eingestellt, wie ein weiterer Flughafen-Sprecher sagte. Wegen der späten Wiederaufnahme der Abfertigung hätten 34 Maschinen am Mittwochabend nicht mehr rechtzeitig abheben können, so der Sprecher.

Andere Flüge waren da bereits von den Airlines selbst gestrichen worden. Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden 56 Ausnahmegenehmigungen für Starts nach 23 Uhr genehmigt, von denen 37 bis Mitternacht starten konnten. 25 Maschinen konnten nur verspätet, sieben gar nicht mehr in Frankfurt landen. Betroffen bei Starts und Landungen waren mehr als 3000 Passagiere.

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Unwetter in Frankfurt: U-Bahn-Stationen laufen voll

Neben überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern lief auch eine U-Bahn-Station in Frankfurt voll. Tweets zeigen, wie sich die Wassermassen den Weg in die Haltestelle "Südbahnhof" bahnten.

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In Südhessen seien hunderte Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Überflutete Keller sowie überschwemmte Straßen und Unterführungen beschäftigten die Kräfte

Der Gewitterkomplex ging nach Angaben des DWD zwischen 20.00 und 20.30 Uhr über dem Rhein-Main-Gebiet los und dauerte bis etwa 23.00 Uhr. "Das ist selten", sagte ein DWD-Sprecher über die Dauer des Unwetters. So etwas komme alle paar Jahre einmal vor. Laut DWD fielen teilweise innerhalb weniger Stunden 50 bis 80 Liter pro Quadratmeter.

Bei den Blitzen sei die Stunde 20.40 bis 21.40 Uhr der Höhepunkt mit über 25.000 im Rhein-Main-Gebiet gewesen. In Deutschland habe es mehr als 140.000 gegeben, davon 11.300 Einschläge, hieß es beim Blitzinformationsdienst von Siemens.

Straßen in NRW nach Unwetter überflutet

Auch in anderen Teilen Deutschlands kam es zu Unwettern und zahlreichen Feuerwehreinsätzen. In Nordrhein-Westfalen führte ein schweres Gewitter mit heftigem Regen in einigen Städten des Ruhrgebiets zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern.

In Gelsenkirchen musste die Feuerwehr Menschen aus ihren Autos befreien, teilweise waren Straßen nur noch mit Schlauchbooten zu passieren. In Herne stand das Wasser in einigen Straßen bis zu einem Meter hoch. Auch aus Recklinghausen, Dortmund, Essen und Wuppertal wurden Einsätze gemeldet.

Heftige Regenfälle haben in Gelsenkirchen eine Straße im Stadtteil Schalke überflutet.
Heftige Regenfälle haben in Gelsenkirchen eine Straße im Stadtteil Schalke überflutet. © Feuerwehr Gelsenkirchen/dpa

Unwetter wüten über dem Süden und Westen

Unwetter trafen ebenfalls Teile von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen, gravierende Folgen schienen diese aber nicht zu haben. In der Nacht liefen jedoch viele Keller voll. Gullydeckel wurden durch die enorme Regenmenge angehoben. Es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze infolge des Starkregens.

Die Gewitterfront hinterließ auch in Unterfranken Spuren: Besonders betroffen war die Gemeinde Laufach im Landkreis Aschaffenburg, in der mehrere Bäche über die Ufer traten und Straßen, Keller und Gebäude überfluteten, wie die Kreisbrandinspektion Aschaffenburg mitteilte. Über Verletzte wurde zunächst nichts bekannt.

Nach einem Gewitter sieht man einen doppelten Regenbogen über Stuttgart.
Nach einem Gewitter sieht man einen doppelten Regenbogen über Stuttgart. © Andreas Rosar/dpa

"Signifikante Hitzewelle" kündigt sich an

Nach den heftigen Gewittern kommt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eine Hitzewelle auf Deutschland zu, die Unwettergefahr lässt in den kommenden Tagen aber nach. "Der große Knall ist vorüber", hieß es vom DWD. Vor allem im Süden stehe in den nächsten Tagen "eine signifikante Hitzewelle" bevor, die für schwül-warmes Wetter und Höchstwerte von deutlich über 30 Grad sorgt.

Am Samstag steigen die Temperaturen demnach bis in den Nordosten hinein auf Werte von 32 bis 35 Grad. "Aber nicht nur die Höchstwerte sorgen für körperliche Belastung. Noch kritischer ist die fehlende nächtliche Abkühlung." (fmg)