Berlin. Die MSC Zoe hat im Sturm 291 Container verloren. 270 müssen nun geborgen werden. Die Arbeiten werden Wochen, vielleicht Monate dauern.

Das Tief „Zeetje“ hat zu Beginn des Jahres für die erste Sturmflut gesorgt – der Wind blies so heftig, dass sich Container von einem Frachtschiff lösten und ins Meer fielen.

Gut eine Woche nach der Havarie der „MSC Zoe“ – einem der größten Frachtschiffe der Welt – beginnen nun die Bergungsarbeiten. Insgesamt müssen 270 Container vom Boden der Nordsee geholt werden. Die meisten sind bereits geortet, zum Beispiel etwa 20 Container bei Borkum.

Mit Sonar-System wurde im Meer nach der Fracht gesucht, die Strände hat die Schweizer Reederei „MSC Mediterranean Shipping Company“ laut eines Statements unter anderem mit Traktoren und einer Art Strand-Staubsauger reinigen lassen – so gut es eben ging.

Die meisten Container liegen auf der sehr stark befahrenen Route für Frachtschiffe. „Das ist wie auf einer Autobahn“, sagte Ministeriumssprecher Edwin de Feijter. Daher werde die Bergung auch nicht einfach. „Das wird Wochen, wenn nicht Monate dauern.“

Eine besondere Gefahr können knapp unter der Oberfläche treibende Container sein – wenn diese mit kleineren Botten kollidieren.

Reederei will Kosten für die Arbeiten übernehmen

Beschädigte Frachtcontainer werden vom Strand der niederländischen Insel Vlieland entfernt.
Beschädigte Frachtcontainer werden vom Strand der niederländischen Insel Vlieland entfernt. © dpa | Marjet Van Veelen

MSC hatte zugesichert, die Kosten für die Bergung zu übernehmen. Dafür würden insgesamt drei Schiffe eingesetzt, sagte de Feijter. Die Experten wollen auch mit Unterwasserkameras arbeiten.

Die fast 400 Meter lange „MSC Zoe“, hatte in der Nacht zum 2. Januar auf dem Weg nach Bremerhaven nach neuesten Angaben 291 Container verloren. Die meisten liegen auf dem Meeresboden. Rund 20 Container waren aufgebrochen und an den Stränden angespült worden, etwa auf Borkum.

Freitag erste Bergungen

Müllberg auf Schiermonnikoog – es handelt sich um Treibgut aus den Containern.
Müllberg auf Schiermonnikoog – es handelt sich um Treibgut aus den Containern. © Getty Images | David Hecker

Ein erstes niederländisches Bergungsschiff sollte am Freitag an der Emsmündung nahe der deutschen Grenze eintreffen und dort zunächst zwei Container bergen. Das sagte ein Sprecher des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Einher mit dem Unglück geht die Sorge vor Folgen für die Umwelt. An Nordseestrände wurde bereits allerlei Ware aus den Container gespült – dabei handelte es sich um Plastik, Styropor, Spielzeug, Schuhe und anderes. Viele haben Waren mitgenommen – die Regelungen bezüglich der Mitnahme sind weltweit unterschiedlich. (ses/dpa)