Braunschweig. In Land und Bund sind die Organspende-Zahlen 2022 wieder leicht rückläufig. Corona hat offenbar einen zwischenzeitlichen Aufschwung beendet.

Die Bilanz am „Tag der Organspende“ an diesem Samstag könnte besser sein, viel besser. Bundesweit stehen laut Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) weiter rund 8500 schwerkranke Menschen auf der Warteliste für ein Organ. Im vergangenen Jahr fanden 869 Organspenden statt, die DSO bezifferte den Rückgang der Spenden auf 6,9 Prozent.

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Auch die landesweiten Zahlen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Hannover rückläufig. So sank die Zahl der Organspenderinnen und Organspender von 69 (2021) auf 64 (2022). Die Pandemie habe einen positiveren Trend wieder gestoppt, lautet eine Erklärung für die rückläufigen Zahlen. „In Deutschland ist die Bereitschaft, ein Organ zu spenden, weiter hoch. Leider wird diese Motivation in den seltensten Fällen dokumentiert“, sagte eine Ministeriumssprecherin in Hannover unserer Zeitung. Weniger als ein Fünftel aller potenziellen Spender würde jedoch einen Spenderausweis beantragen oder diesen Wunsch in einer Patientenverfügung hinterlegen, erklärte die Sprecherin.

Organspende – Dieses Tattoo kann Leben retten

Niedersächsische Kampagne gestartet

Auch Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, für sich und die Angehörigen Klarheit zu schaffen. Er forderte sie auf, zumindest eine Entscheidung zu treffen, dann aber auch einen Ausweis zu beantragen. Mit der gestarteten Kampagne „Zeit, Zeichen zu setzen“ wolle Niedersachsen potenzielle Spenderinnen und Spender gewinnen, kündigte Phillippi an.

Dass schnelles Handeln Leben retten kann, belegen weitere Zahlen. Mehr als 450 Patientinnen und Patienten überlebten die Wartezeit auf ein Organ nicht. Bundesweit brauchen allein rund 6600 Menschen eine neue Niere. Das seien viermal so viele Patienten, wie Transplantate im Jahresverlauf nach Deutschland vermittelt werden konnten, so die DSO.

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