Wolfsburg. Der City-Flohmarkt lockt bei perfektem Wetter Tausende Besucher in die Wolfsburger Innenstadt. Einiges war begehrt, anderes weniger.

Der Pfingstmontag als traditioneller Termin für den City-Flohmarkt in der Wolfsburger Innenstadt ist stets auch der Tag, an dem die Herzen der regionalen Schnäppchenjäger höher schlagen. Das war nach der Corona-Pause auch diesmal so. Bei perfektem Wetter hatten etwa 400 Aussteller ihre Stände zwischen Sparkasse und Kunstmuseum aufgeschlagen.

Die Veranstaltung lockte Tausende Besucher in die Fußgängerzone, wo Trubel herrschte wie auf einem riesigen Basar. Bis kurz vor 9 Uhr hatten Marktleiter Jens Rosenberg von der Agentur Move und sein Team alle Hände voll zu tun. „Jetzt geht alles seinen Gang“, sagte Rosenberg, für dessen Firma es bereits der 35. City-Flohmarkt war. „Die meisten Stände wurden online gebucht“, berichtete er. „Aber es gab wegen des Wetters auch zahlreiche Kurzentschlossene, die wir noch unterbringen mussten.“

Bereits gegen 5 Uhr früh hatten die ersten Aussteller ihre Stände bezogen. Erst zwei Stunden später bauten Sybille und Uwe Schulz aus Vorsfelde ihre Klapptische am Mittelgang auf Höhe der Sparkasse auf. „Wir buchen immer die Pole Position“, berichtete das Ehepaar. „Man kann zum Aufbau ranfahren und ist auch schnell wieder weg.“

Fanartikel des FC Bayern als Ladenhüter in Wolfsburg

Beim Blick auf die Auslage fielen FC-Bayern-Fanartikel ins Auge. Von der Bettwäsche bis zum Schriftzug in einzeln aufstellbaren Großbuchstaben war alles dabei. „Wir sind gut ausgestattet, aber unser Sohn ist kein Fan mehr“, erzählte Uwe Schulz. Während das aussortierte Fan-Equipment des frisch gebackenen Meisters ein Ladenhüter zu werden drohte, fanden ähnliche Artikel des VfL Wolfsburg rasch Abnehmer. „Das Geschäft läuft ganz gut, aber früher lief es besser“, berichtete Sybille Schulz.

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Rundum zufrieden waren Dagmar Huhnholz und ihre Mitstreiter vom Verein Hospizarbeit Wolfsburg, die erstmals mit einem Stand auf dem Flohmarkt vertreten waren. „Für uns ist es eine Premiere“, berichtete

Beim City-Flohmarkt Wolfsburg stöberte Familie Gallo bei den Kinderbüchern.
Beim City-Flohmarkt Wolfsburg stöberte Familie Gallo bei den Kinderbüchern. © regios24 | Helge Landmann

Huhnholz. „Wir haben unser Equipment ausgemistet und bieten es hier an, statt es auf den Sperrmüll zu stellen.“ Auch das, was in die Spendendose von Leierkastenmann Wolfgang Johannsen wanderte, kam der Hospizarbeit zugute. Die Drehorgel beschallte auch den Hollerplatz, wo die Marktschreier sich lautstark bemühten, die Volksmusik zu übertönen.

Betrüger versuchen, Standgebühren zu sparen

„Volle Tüte, kleine Preise, das ist unsere Arbeitsweise“, rief der Verkäufer des Wattwurms, der um Kunden für seine Wurstwaren buhlte. Zur Tüte voller Salami und Co. gab es für Familie Schneider die Tipps zur optimalen Lagerung gratis dazu. „Mal sehen, ob es so gut schmeckt, wie er behauptet“, sagte Henry Schneider. Als es gegen 9.30 Uhr aufgrund des Andrangs auf der Meile nur noch langsam voranging und sich um manche Stände Menschentrauben bildeten, hatten Schneiders bereits gute Geschäfte gemacht, um im großen Stil Wurst, tschechische Oblaten, frisches Obst und Spargel einkaufen zu können.

Den automatischen Spargelschäler bot Piere Himstedt aus Wolfsburg inmitten eines Sammelsuriums an. „Wir haben alles dabei, was zu schade zum Wegwerfen ist“, sagte Himstedt, der von Sohn Max unterstützt wurde. Was verkaufte sich besser als der Spargelschäler, der an mehreren Ständen angeboten wurde und offenbar das Zeug zum Ladenhüter hatte? „Die Fahrräder waren ganz früh weg.“

Zwischen Ständen mit Neuware und denen mit Kunst, Krempel und Dachbodenschätzen hatten auch Kinder ihre Decken ausgebreitet. „So lange sie dort ihr Spielzeug verkaufen, um ihr Taschengeld aufzubessern, unterstützen wir das“, sagte Veranstalter Rosenberg. Allerdings gebe es leider Trittbrettfahrer, die ihre Waren dazu stellen, um die Standgebühren zu sparen. „Das wird leider häufig versucht.“