Braunschweig. Heftige Kritik an Verkehrsführung in Stöckheim: Auf dem Rüninger Weg fühlen sich Radfahrer unsicher. Die Rede ist von Anhupen und Abdrängen.

Der Weg zur Fahrradstadt ist steinig. Nicht nur die Radfahrer Braunschweigs, auch Fahrrad-Pendler aus dem Umland wünschen sich gute und sichere Rad-Verbindungen. Und so rücken Braunschweigs Ortsteile in den Fokus. In Stöckheim, sagt Frauke Rösick, sei es gefährlich, es herrsche Handlungsbedarf.

Frauke Rösick wohnt in Wolfenbüttel. Ihr Arbeitsplatz ist Braunschweig. Täglich pendelt sie mit dem Rad und fährt dabei zwei Routen: „Die Leipziger Straße ist in der dunklen Jahreszeit erste Wahl. Der Radweg dort ist beleuchtet. Ideal für Radfahrer ist jedoch die Strecke über Südsee und Bürgerpark. Es ist eine der schönsten Strecken, die man mit dem Rad fahren kann.“ Wenn da nicht der Rüninger Weg in Stöckheim wäre, der dann zu fahren ist. Eine rund ein Kilometer lange Verbindungsstraße Richtung Oker und Südsee.

Oft ist der Rüninger Weg nur 2,50 Meter breit

Der Rüninger Weg, heute würde man ihn ganz anders bauen: 2,50 Meter Platz für Fußgänger und weitere 3,20 Meter für einen Zweirichtungsradweg. Einst baute man mit insgesamt nur 4 Meter Breite. Mitunter ist er aber auch keine 3 Meter breit. Oft nur 2,5 Meter. Viel zu schmal. Der Fußweg darf zwar befahren werden – eine Benutzungspflicht für Radfahrer gibt es aber nicht.

Viele Grundstückseinfahrten machen das Fahren auf dem Fußweg zusätzlich riskant. Fußgänger haben Vorrang. Eine Kurve sorge für unliebsame Überraschungen. Doch einfach auf der Straße fahren, das sei noch schlimmer, sagt Frauke Rösick und glaubt: „Viele Stöckheimer nutzen ebenfalls die Strecke und werden meine Meinung teilen.“

Heftige Klagen über Autofahrer

Sie berichtet: „Fahren Radfahrer vorschriftsmäßig auf der Fahrbahn, sind regelmäßig gefährlich enge Überholmanöver, Beschimpfungen, Anhupen, Abdrängen durch Autofahrer die Folge.“ Sie versichert: „Einmal die Woche gerate ich in ernsthafte Gefahr, wenn ich mich auf dieser Strecke als Radfahrerin konform der Straßenverkehrsordnung bewege.“ Und: „Erschreckend ist tatsächlich das außerordentlich hohe Aggressionspotenzial der Autofahrer in diesem Ortsteil, das ich andernorts noch nie erlebt habe.“

Ein Grund, so die Wolfenbüttelerin: „Auf dem Rüninger Weg parken Autos.“ Das sei nicht nötig. Anwohner hätten auf ihren Grundstücken ausreichend Parkraum. „Entfallen auf dem Rüninger Weg die Parkplätze, entsteht mehr Platz für Radfahrer auf der Straße.“

Raser sollen ausgebremst werden

Der dortige Bezirksbürgermeister Matthias Disterheft sagt: „Ich will niemanden vertrösten mit den Radschnellweg, der Wolfenbüttel und Braunschweig verbinden soll – wer weiß, wann der gebaut wird.“ Doch wenn auf dem Rüninger Weg keine Autos mehr parken würden, entstünde ein ganz anderes Problem: „Auf dem Rüninger Weg liegt Durchgangsverkehr.“ Es herrscht zwar Tempo 50, doch nur eine Straßenseite ist bebaut. „Parkt niemand mehr auf dem Rüninger Weg, wird sofort gerast.“

Unter den gegenwärtigen Bedingungen kann Disterheft keine Lösung im Sinne von Frauke Rösick erkennen: „Trotz der parkenden Autos wird immer noch zu schnell gefahren. Mindestens einmal im Monat steht darum auf dem Rüninger Weg zusätzlich ein Blitzer-Wagen. Ein Parkverbot wird nicht für mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen.“ Man müsse als Radfahrer prüfen, „ob man nicht besser eine andere Strecke fährt“.

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