Wolfsburg. Aus Energiespargründen hat die WMG ein Konzept für den Winter erarbeitet. Die Winterbeleuchtung soll auch später starten. Das ist geplant.

Energiesparen ist angesagt, auch bei der Stadtverwaltung. Die Bemühungen machen auch vor der stimmungsvollen Weihnachtsbeleuchtung nicht Halt. Obwohl die neue Bundesverordnung zur Energieversorgung das gar nicht vorschreibt. Die WMG hat ein Konzept erarbeitet, wann und wo welche Lichter in diesem Jahr gar nicht erst angehen.

„Eine stimmungsvolle Beleuchtung spielt für das Einkaufserlebnis in der Vorweihnachtszeit eine wichtige Rolle. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit schafft die Inszenierung mit verschiedenen Lichtern eine tolle Atmosphäre“, schickt die Wolfsburg und Wirtschaft Marketing Gesellschaft vorweg.

WMG-Konzept sieht Energieeinsparung von bis zu 50 Prozent vor

Beim Beleuchtungskonzept für die Wolfsburger Innenstadt und die Stadtteile lege man jedoch schon seit vielen Jahren großen Wert auf Nachhaltigkeit und einen möglichst geringen Energieverbrauch, heißt es. Damit will sich die Stadt jedoch nicht begnügen: „Aufgrund der gegenwärtigen Energiekrise haben wir ein entsprechendes Konzept erarbeitet, das eine Energieeinsparung von bis zu 50 Prozent durch die reduzierte Nutzung der Beleuchtungselemente vorsieht. Zusätzlich verzichten wir beim Weihnachtsmarkt auf die Lichtdächer vor C&A und der City-Galerie“, kündigt Frank Hitzschke von der WMG an.

Das Ziel sei, auch mit einer geringeren Anzahl an Beleuchtungselementen für eine ansprechende und stimmungsvolle Beleuchtung der Innenstadt zur Weihnachtszeit zu sorgen, erläutert der Bereichsleiter Citymanagement.

So prächtig wie in früheren Jahren sollen die Lichter in der Wolfsburger Innenstadt zur Vorweihnachtszeit diesmal nicht strahlen. Auf die Lichtdächer vor der City-Galerie und vor C&A will die WMG zum Weihnachtsmarkt verzichten.
So prächtig wie in früheren Jahren sollen die Lichter in der Wolfsburger Innenstadt zur Vorweihnachtszeit diesmal nicht strahlen. Auf die Lichtdächer vor der City-Galerie und vor C&A will die WMG zum Weihnachtsmarkt verzichten. © regios24 (Archiv) | LARS LANDMANN

In Wolfsburger Stadtteilen sollen Lichter nicht aus bleiben

Ungeachtet der jüngsten Fassung der Bundesverordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen (EnSikuMaV), die die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten explizit nicht einschränkt, „möchten wir mit diesem Konzept einen zusätzlichen Beitrag zur Energieeinsparung leisten“, erklärt Hitzschke.

Befürchtungen, dass die Lichter in den Stadtteilen womöglich dieses Jahr gar nicht eingeschaltet werden, sind jedoch laut WMG unbegründet: „Neben der Wolfsburger Innenstadt werden auch in den Stadtteilzentren von Fallersleben und Vorsfelde sowie auf der Piazza Italia, dem Detmeroder Markt, im Zentrum von Westhagen sowie am Hansaplatz Beleuchtungselemente in Betrieb genommen.“

Winterbeleuchtung startet später und endet früher

Die WMG weist darauf hin, dass seit Einführung der neuen Beleuchtung für den Innenstadtbereich und kompletten Umrüstung auf modernste LED-Technik im Vergleich zur alten Weihnachtsbeleuchtung mit Glühlampentechnik schon seit einigen Jahren bis zu 90 Prozent weniger Energie verbraucht werden. „Das Wolfsburger Beleuchtungskonzept erfüllt somit neueste ökologische und ökonomische Standards und hat in den letzten Jahren überregional sehr viel Zuspruch erfahren.“

Nach aktueller Planung soll die Winterbeleuchtung in diesem Jahr erst Mitte November und damit zwei Wochen später als gewöhnlich in Betrieb genommen werden. Die Weihnachtsbeleuchtung soll dann in der Woche nach Totensonntag eingeschaltet werden.

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Deutsche Umwelthilfe forderte Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung

Die Abschaltung der Winter- und Weihnachtsbeleuchtung erfolgt diesmal schon unmittelbar nach dem Dreikönigstag am 6. Januar 2023. Der Termin der Außerbetriebnahme der Beleuchtungselemente ist dabei gegenüber den Vorjahren bereits deutlich vorverlegt.

Die Deutsche Umwelthilfe hatte angesichts der Energiekrise den Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Privathaushalten gefordert. „In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird“, hatte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch vorige Woche dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt.

Umwelthilfe-Chef sprach von „privaten Beleuchtungsorgien“

„Angesichts des Kriegs in der Ukraine, der Energieknappheit aber auch aus Gründen des Klimaschutzes sollten wir einmal innehalten“, hatte Resch appelliert. „Allein die privaten Beleuchtungsorgien verursachen pro Jahr einen Stromverbrauch von über 600 Millionen Kilowattstunden Strom – ­so viel wie eine mittlere Großstadt mit 400.000 Einwohnern im Jahr verbraucht.“ Hinzu kämen die möglichen Einsparungen durch den Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung in den Städten und Gemeinden.