Hannover. Die Arbeiterwohlfahrt kritisiert die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Inflationsfolgen – und schlägt diese Dinge vor.

Die Arbeiterwohlfahrt in Niedersachsen hat die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Folgen der starken Inflation scharf kritisiert. Diese seien wie etwa der Tankrabatt „hilf-, ideen- und wirkungslos“, sagte der hannoversche Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Marco Brunotte, dem Politikjournal „Rundblick“ (Mittwoch).

Er betonte: „Wir brauchen stattdessen eine grundlegende Umverteilung des vorhandenen Reichtums und eine Nutzbarmachung für gesellschaftliche Zwecke, um vielen Menschen die eigenständige Sicherung ihres Lebensunterhalts und dem Staat Handlungsfähigkeit zu ermöglichen.“ Der Markt dagegen „versagt zunehmend“.

Wohlfahrtsverbände blicken mit Sorge auf Gaskrise und Nahrungsmittelversorgung

Die Ampelkoalition habe sich im Grunde bereits auf die Kindergrundsicherung verständigt, diese müsse daher jetzt eingeführt werden, forderte der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen. Es müsse sichergestellt sein, dass jedes Kind frei von materiellen Zwängen aufwachsen könne und Zugang zu gesunder und ausgewogener Ernährung habe.

Mit Blick auf die Gaskrise sagte er: „Es ist nicht akzeptabel, wenn Menschen in ihren eigenen Wohnungen in diesem Winter frieren müssen.“ Nötig sei daher ein „Moratorium für Strom- und Gas-Sperren wegen nicht bezahlter Rechnungen“. Dies müsse auch für Mieten und Nebenkosten gelten.

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Als problematisch bezeichnete er die Versorgung mit ausreichend Nahrungsmitteln. „Die Lage ist so ernst, dass Wohlfahrtsverbände über die Einführung von Wärmestuben und Suppenküchen für den Winter diskutieren“, sagte er. Brunotte befürwortete zudem eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets.