Braunschweig. Der ganz große Ansturm auf den Hauptbahnhof blieb zu Ferienbeginn aus. Bahn-Mitarbeiter halfen den Fahrgästen

Kommt es tatsächlich so, wie Experten zu wissen glaubten: Mit Ferienbeginn wird das 9-Euro-Ticket praktisch unbrauchbar, weil der Ansturm auf die Züge jede Reise-Planung unmöglich macht. Zum Auftakt des ersten Ferien-Wochenendes in Braunschweig musste in dieser Hinsicht jedoch niemand in Sorge sein.

Braunschweigs Bahnhofsmanager Tobias Festerling sieht den Hauptbahnhof ohnehin nicht als ausgesprochenes Nadelöhr: „Natürlich ist unser Anspannungsgrad hoch. Doch die Belastungsgrenzen wurden längst noch nicht erreicht.“ Sogenannte Reisende-Lenker, zu erkennen an ihren gelben Westen, waren wieder auf den Bahnsteigen unterwegs, um Gedränge zu verhindern. Denn am Grundproblem, wegen Bauarbeiten steht nur die Hälfte der Auf- und Abgänge zur Verfügung, lässt sich nichts ändern. Vergleichsweise ruhig, hieß es seitens der Helfer, gehe es zu.

Auto stand für den Notfall bereit

Was auch Saskia Bindick verblüffte. Sie verabschiedete Sohn und Ehemann. Die wollten als 9-Euro-Premiere von Braunschweig nach Osnabrück fahren. Nicht nur der Preis sei unschlagbar, sondern auch die Fahrzeit, erzählt Bindick: „Es ist höchst fraglich, ob man mit dem Auto am ersten Ferien-Wochenende schneller in Osnabrück wäre. Man kann Stunden im Stau stehen.“

Es gab allerdings auch Plan B. „Wäre der Zug zu voll gewesen, wäre es doch mit dem Auto nach Osnabrück gegangen“, berichtet Bindick. Es sollte ganz anders kommen: Ehemann und Sohn hatten Sitzplätze ergattert und winken vergnügt zum Abschied aus dem Zug.

Erdisa Bylo und Aisel Gadzihieva wollten ebenfalls Braunschweig verlassen. Ferienjob beendet. Häufig hatten sie bereits das 9-Euro-Ticket genutzt. Bylo sagt: „Mitunter waren die Züge so voll, dass sie nicht an jedem Bahnhof hielten.“ Und auch Gadzihieva hat eine feste Meinung zum 9-Euro-Ticket: „Es müssen viel mehr Züge fahren, damit das klappt.“ Auch wenn es zum Ferien-Auftakt gut klappte.

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