Braunschweig. Wer über 70 Jahre ist, sollte sich zweifach auffrischen. Niedersachsen will daran festhalten. Es sei denn, eine neue Virusvariante droht im Herbst.

Die Corona-Pandemie ist trotz hoher Infektionszahlen für viele Niedersachsen gefühlt kein Thema mehr. Die Landesregierung bereitet die Bürger aber jetzt schon darauf vor, dass sich die Corona-Lage wieder ändern könnte. Dabei hat sie die Viertimpfung für den Herbst im Blick.

„Nach dem Sommer sollen sich in Niedersachsen alle Menschen, die es möchten, ein viertes Mal gegen Corona impfen lassen können“, erklärte die Vize-Chefin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, auf der Landespressekonferenz in Hannover. Zusammen mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten könnten mobile Teams dann den Immunschutz der Menschen auffrischen, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Ministeriumssprecherin Anne Hage erklärte gegenüber unserer Zeitung, dabei bereite man eine Impfung nach Bedarf vor, die sich natürlich an alle richte, aber aktuell an der Stiko-Empfehlung aus dem Februar orientiere. Diese sähe vor, dass Menschen ab 70, Beschäftigte und Bewohner in Pflegeheimen oder Menschen mit einer Immunschwäche eine weitere Auffrischungsimpfung erhielten, wenn sie danach verlangten, so Hage. Für den Fall, dass neue Virusvarianten die Omikron-Variante ablösten, könne sich diese Einschätzung aber ändern. „Darüber jetzt zu spekulieren, ist nicht zielführend“, so Hage. Man wolle aber für den Fall der Fälle gewappnet sein.

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Aller guten Dinge sind...

Aus dem Ministerium, aber auch von Ärzten, heißt es, die Impfkampagne habe zuletzt deutlich an Schwung eingebüßt. Dabei stellten schon jetzt Viertimpfungen den deutlich größten Anteil aller Impfungen dar. Dabei würden die Kommunen in Niedersachsen sich durchaus kreative Modelle einfallen lassen.

Der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung für den Bezirk Braunschweig, Dr. Thorsten Kleinschmidt, bestätigte gegenüber unserer Zeitung, die niedergelassenen Ärzte steckten mitten im „Prozess der Viertimpfung“. Die Menschen auf mögliche Szenarien vorzubereiten, vorausschauend zu handeln, sei richtig. „Politische Angstmacherei, das Lamentieren auf der immer selben Tonspur wird aber keinen Nicht-Geimpften mehr anlocken.“

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