Braunschweig. Sind Unwetter für Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter oder Umland angesagt? Wir berichten über die aktuelle Warnlage des Deutschen Wetterdienstes.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt am Freitag, 10. September, in Teilen Niedersachsens vor starken Gewittern mit Windböen von bis zu 60 Kilometern pro Stunde und Starkregen mit bis zu 25 Litern pro Quadratmetern. Auch Hagel ist möglich. Konkret betroffen sind vor allem der Landkreis Gifhorn, Wolfenbüttel, Helmstedt, Peine und die Städte Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter. Die Warnung gilt vorerst bis 15.45 Uhr.

Laut dem Deutschen Wetterdienst kann es örtlich Blitzschlag geben, dabei besteht Lebensgefahr. Während des Platzregens sind kurzzeitig Verkehrsbehinderungen möglich.

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Wie entsteht ein Gewitter?

Generell können Gewitter das gesamte Jahr über auftreten. Im Sommer aber herrscht eine andere Wetterlage als im Winter: Feuchtwarme Witterung begünstigt Gewitter, die oft in Verbindung mit Sturm- oder Orkanböen und starken Niederschlägen auftreten.

Und wann kracht es genau? Wenn Luftmassen stark unterschiedlicher Temperaturen aufeinandertreffen oder in der Atmosphäre „zwischen unten und oben besonders große Temperaturunterschiede bestehen“, so beschreibt es der DWD, entstehen Gewitter. In den Wolken bilden sich dann Wasser- und Eisteilchen, wirbeln aneinander vorbei – und ein elektrisches Spannungsfeld entsteht, das sich durch Blitze entlädt. „Dabei fließt kurzzeitig eine Stromstärke von bis zu 500.000 Ampere“, schreibt der DWD. Die am so genannten Blitzkanal innerhalb von Sekundenbruchteilen auf rund 30.000 Grad Celsius erhitzte Luft dehnt sich explosionsartig aus und sorgt so den begleitenden Knall: den Donner.

Welche Unwetter-Warnstufen gibt es?

Der DWD unterscheidet zwischen vier Unwetter-Warnstufen. Stufe 1 ist die amtliche Wetterwarnung. Es können demnach Wetterentwicklungen vorkommen, die grundsätzlich nicht ungewöhnlich sind, aber dennoch für Gefahren sorgen können – wie etwa Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 km/h.

Die amtliche Warnung vor markantem Wetter – Warnstufe 2 – beschreibt eine gefährliche Wetterentwicklung. Vereinzelt oder örtliche können hier Schäden auftreten. Starke Gewitter mit schweren Sturmböen, Starkregen oder Hagel sind hier Warnkriterien des DWD.

In Warnstufe 3 rechnet der DWD mit einer gefährlichen Wetterlage, bei der „verbreitet Schäden durch das Wetter auftreten“ können. Kriterien der amtlichen Wetterwarnung sind schwere Gewitter mit Hagelschlag, heftigem Starkregen, Orkan- oder orkanartigen Böen (zwischen 105 und 139 km/h) – und gegebenenfalls sogar Tornadogefahr.

Die höchste Unwetter-Warnstufe des DWD ist Stufe 4: die amtliche Warnung vor extremem Unwetter. Sie warnt vor extremem Wetter mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen Orkan- oder orkanartigen Böen von überörtlich mehr als 140 km/h und gegebenenfalls Tornadogefahr. „Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten“, beschreibt der DWD.

Am 16. August kam es in Ostfriesland zu einem ebensolchen Tornado. Dabei wurden mehrere Häuser zerstört. Auch in der Region hat es in der Vergangenheit ähnliche Phänomene – mit weniger schlimmen Auswirkungen – gegeben. So auch im April 2021 in Gifhorn. Auch im Emsland wurde 2019 ein vermeintlicher Tornado gesichtet.

Heftiger Sturm beschädigt in Ostfriesland etwa 50 Häuser

Mehrere Häuser sind nach einem heftigen Sturm beschädigt. Heftige Sturmböen haben im Kreis Aurich in Ostfriesland am Montagabend für Verwüstungen gesorgt. Unzählige Bäume seien umgekippt, Dächer abgedeckt und auch Dachfirste weggerissen.
Mehrere Häuser sind nach einem heftigen Sturm beschädigt. Heftige Sturmböen haben im Kreis Aurich in Ostfriesland am Montagabend für Verwüstungen gesorgt. Unzählige Bäume seien umgekippt, Dächer abgedeckt und auch Dachfirste weggerissen. © dpa | Jörn Hüneke
Ein umgewehter Baum hängt noch halb auf dem Dach eines Hauses.
Ein umgewehter Baum hängt noch halb auf dem Dach eines Hauses. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Feuerwehrleute begutachten das abgedeckte Dach eines vom Sturm beschädigten Hauses.
Feuerwehrleute begutachten das abgedeckte Dach eines vom Sturm beschädigten Hauses. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein Wohnmobil, das von dem Sturm total zerstört wurde, parkt vor einem Haus dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein Wohnmobil, das von dem Sturm total zerstört wurde, parkt vor einem Haus dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Feuerwehrleute und Helfer reparieren das Dach eines beschädigten Hauses.
Feuerwehrleute und Helfer reparieren das Dach eines beschädigten Hauses. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein Minibagger gräbt nach den Wurzeln eines umgewehten Baumes im Garten eines stark beschädigten Hauses.
Ein Minibagger gräbt nach den Wurzeln eines umgewehten Baumes im Garten eines stark beschädigten Hauses. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Feuerwehrleute besprechen sich vor einem vom Sturm beschädigten Haus.
Feuerwehrleute besprechen sich vor einem vom Sturm beschädigten Haus. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Feuerwehrleute und Helfer reparieren das Dach eines beschädigten Hauses.
Feuerwehrleute und Helfer reparieren das Dach eines beschädigten Hauses. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein Wohnmobil, das von dem Sturm total zerstört wurde, parkt vor einem Haus.
Ein Wohnmobil, das von dem Sturm total zerstört wurde, parkt vor einem Haus. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein Wohnmobil und ein Haus, dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein Wohnmobil und ein Haus, dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde.
Ein vom Sturm stark beschädigtes Haus, dessen Dach abgedeckt wurde. © dpa | Mohssen Assanimoghaddam
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So liefen vergangene Unwetter in der Region

Zuletzt erwischte es Braunschweig heftig: Anfang August sorgte Platzregen für zahlreiche vollgelaufene Keller sowie überflutete Unterführungen und Straßen. Die Feuerwehr rückte zu mehr als 100 Einsatzstellen im Stadtgebiet aus. Kurioserweise trafen die vorhergesagten Gewitter die umliegenden Städte und Gemeinden wie Wolfsburg, Peine oder Salzgitter kaum. Auch Mitte August kam es immer wieder zu leichteren Unwettern mit Starkregen und Sturmböen.

Anfang Juni hatten ebenso Gewitter und Starkregen in mehreren Teilen Niedersachsens für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren gesorgt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte auch für die Region rund um Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg am Samstag vor schweren Gewittern gewarnt. Die Warnung galt auch für die Landkreise Helmstedt, Wolfenbüttel, Peine und Gifhorn. Die Gewitter kamen mit Starkregen, Hagel und Windböen daher. Lesen Sie dazu: Gewitter ziehen über Region hinweg – die Bilanz des Unwetters.

In der Samtgemeinde Baddeckenstedt hat das Unwetter zu einigen vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen geführt. In Oelber wurde ein parkendes Fahrzeug durch die Schlammmassen mitgerissen.

Starkregen im Landkreis Börde

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Und hier lesen Sie die Unwetterbilanz des Jahres 2020.