Hannover. Die Gefahr einer Corona-Infektion lauere vor allem drinnen, nicht draußen. Öffnungen in Niedersachsen könnten also möglich sein.

Wirtschaftsminister Bernd Althusmann strebt eine Öffnung der Außengastronomie vom 10. Mai an. „Die Gefahr einer Corona-Infektion lauert vor allem drinnen, nicht draußen. Es sollte bei einem regionalen Inzidenzwert unter 100 also möglich sein, die Außengastronomie mit der kommenden Corona-Verordnung noch im Mai zu öffnen“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe). Gleichzeitig müsse eine Öffnung an bestimmte Auflagen wie ein Hygienekonzept, digitale Kontaktnachverfolgung, Tischreservierung und eine Sperrstunde geknüpft werden, sagte er.

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Betriebsinhaber sehen „Lebenswerke vor der Zerstörung“

Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Niedersachsen gilt noch bis zum 9. Mai. Für Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Niedersachsen, ist der Vorstoß ein „in dieser Phase absolut notwendiges Zeichen“. „Nach jetzt sechs Monaten Lockdown am Stück sind die Betriebsinhaber und ihre Beschäftigten in Niedersachsen zutiefst frustriert und der Depression nahe. Sie sehen ihre Lebenswerke vor der Zerstörung und einer ungewissen Zukunft entgegen“, betonte Balke.

Gastgewerbe gehe jeden sinnvollen Weg mit

Das Gastgewerbe werde „jeden sinnvollen Weg mitgehen, um diese Öffnung zu erreichen“, kündigte Balke an. Positive Beispiele im Saarland, in Schleswig-Holstein, in Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz zeigten, dass die Teilöffnung erfolgreich sei. „Wir haben die Konzepte, um das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.

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Dies haben wir in der Sommerphase 2020 ab Mai unter Beweis gestellt. Wir würden es auch bei einer jetzigen Öffnung wieder beweisen“, sagte der Dehoga-Hauptgeschäftsführer und verwies darauf, dass jedes vierte Restaurant und Hotel in Niedersachsen aktuell kurz vor der Geschäftsaufgabe stehe. Landesweit gibt es nach Verbandsangaben rund 20.000 Gastronomiebetriebe. dpa