Hannover. Laut Branchenverbande Dehoga ist die Lage in Niedersachsen dramatisch. 100.000 Beschäftige seien in Kurzarbeit, Betriebe stünden auf der Klippe.

Jedes vierte Restaurant und Hotel in Niedersachsen steht nach Angaben des Branchenverbandes Dehoga in der Corona-Pandemie kurz vor der Geschäftsaufgabe. Die Lage im Gastgewerbe sei dramatisch, sagte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands Niedersachsen, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch).

„Es ist eine aussichtslose Situation, wir brauchen eine Öffnungsperspektive.“ Rund drei Viertel der Betriebe hätten existenzielle Schwierigkeiten, die letzten Mittel seien aufgebraucht: „Sie stehen auf der Klippe und sind kurz vor dem Absturz.“

100.000 Beschäftigte in Kurzarbeit

Je länger die Gastronomen auf die Öffnung warten müssten, desto schwerer werde es für die Betriebe, warnte Balke in dem Blatt. Landesweit gibt es nach Verbandsangaben rund 20.000 Gastronomiebetriebe. Im November 2020 mussten sie zum zweiten Mal in der Corona-Krise schließen. Das Außer-Haus-Geschäft rette sie nicht: „Das ist ein Zubrotgeschäft und reduziert nur die Verluste.“

Stark gestiegene Arbeitslosenzahlen verzeichne die Branche bislang zwar nicht, sagte der Hauptgeschäftsführer der Zeitung. Viele der rund 100.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten seien aber in Kurzarbeit. Weitere 100.000 Menschen in Niedersachsen waren dem Bericht zufolge vor der Corona-Krise geringfügig in Hotels und Restaurants beschäftigt, sie haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld.