Hannover. Einige Kommunen zweifeln, ob sie ihre Freibäder diesen Sommer öffnen sollen. Kommunale Spitzenverbände Niedersachsens fordern klare Auflagen vom Land.

Angesichts der Lockerungen nach dem Corona-Stillstand haben kommunale Spitzenverbände vom Land klare Auflagen und Mindeststandards für die Öffnung von Freibädern verlangt.

Diese müssten aber auch umsetzbar sein, schrieben der Niedersächsische Städtetag und der Städte- und Gemeindebund in einem Brief an Innenminister Boris Pistorius und Gesundheitsministerin Carola Reimann (beide SPD).

Die Landesregierung habe mit ihrem Stufenplan Erwartungen geweckt – diese müssten die Träger der Schwimmbäder „im wahrsten Sinne des Wortes ‘ausbaden’“.

Vom 25. Mai an dürfen die Freibäder in Niedersachsen gemäß dem Stufenplan unter Auflagen öffnen. Die Auflagen betreffen Personenzahl, Abstand und Hygiene. Allerdings gebe es „sehr viele Anfragen“: Dies betreffe beispielsweise die zulässige Besucherzahl beziehungsweise die Begrenzung der Besucherzahlen möglicherweise nach einem bestimmten Schlüssel.

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Auch gehe es um Anforderungen an Personal und Besucher, die Einhaltung von Hygieneregeln, Abstandsregelungen im Kinder- und im Kleinkind-Becken, den Verkauf von Lebensmitteln und die Frage des Umgangs mit Risikogruppen.

Manche Kommunen wollen Freibäder aus wirtschaftlicher Angst nicht öffnen

Einige Kommunen wollten mit Blick auf die Auflagen und daraus resultierender wirtschaftlicher Sorgen ihre Freibäder in dieser Saison nicht öffnen, schrieben die Verbände.

Es sei eine „schwierige Botschaft an die Bevölkerung, wenn dieses Jahr die Freibäder nicht eröffnen, zumal ja auch die Urlaube eingeschränkt stattfinden werden. Umso mehr wird aber ein Andrang auf die Freibäder stattfinden.“ Ein Flickenteppich von Regelungen in Niedersachsen oder abweichende Regelungen einzelner Bundesländer seien „schwer vorstellbar“.

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Die Verbände betonten, das Land müsse schnellstmöglich entscheiden. „Diese Entscheidung muss vom Land kommuniziert werden, sie kann nicht in das Ermessen von einzelnen Kommunen gestellt werden.“ /dpa

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