Braunschweig. Der Verein und die Fans organisieren Unterstützung für Menschen aus Risikogruppen. Die Aktion ist mit dem Gesundheitsamt abgestimmt.

Ab heute sind blau-gelbe Helfer in Braunschweig und im Umkreis von 20 Kilometern sowie im Landkreis Goslar unterwegs. Wie Eintracht-Pressesprecherin Denise Schäfer mitteilt, helfen sie beim Einkaufen und der Rezept- und Medikamentenbeschaffung. Menschen über 60 Jahre oder mit Vorerkrankungen, die sogenannten Risikogruppen, treffe die aktuelle Situation besonders – genau an dieser Stelle wolle der Verein helfen.

Auch viele andere Initiativen entstehen zurzeit.

„Jeder von uns ist zurzeit in großer Sorge um Eltern, Großeltern oder älteren Leuten von nebenan. Für sie ist das Risiko besonders groß, wenn sie aktuell mit anderen Menschen in Kontakt treten. Es ist uns eine Herzensangelegenheit, auch und gerade in für uns als Profi-Verein in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, den Menschen in dieser Krisensituation zu helfen und auch andere dazu zu ermutigen, unserem Beispiel zu folgen. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob sie Eintracht-Fans sind oder nicht“, betont Eintracht-Geschäftsführer Wolfram Benz. „Wichtig war uns dabei die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, da wir das Projekt hygienisch und medizinisch sicher umsetzen wollten!“

Eintracht-Fanbeauftragter Erik Lieberknecht ergänzt, dass das Projekt ohne die Fans und Fanorganisationen nicht umsetzbar wäre. „Das zeigt einmal mehr: Wenn die Eintracht-Familie gebraucht wird, steht sie zusammen.“

Außerdem hätten die Löwen zwei sehr engagierte Partner an ihrer Seite, so Lieberknecht: Da sei zum einen Eintrachts offizieller Ernährungspartner Edeka – das E-Center im BraWo-Park unterstützt bei der Beschaffung und Zusammenstellung der Einkäufe. Und zum anderen habe sich die Nibelungen-Apotheke bereit erklärt, bei der Rezept- und Medikamentenbeschaffung für Angehörige der Risikogruppen (ausschließlich im Stadtgebiet Braunschweig) zu helfen.

Die Aktion sei zunächst auf zwei Wochen begrenzt, könne aber bei Bedarf verlängert werden. Maßgeblich unterstützt werde das Projekt durch die Fanabteilung des Vereins, den FanRat Braunschweig und die Ultra-Szene – BTSV Eintracht 1895, aus deren Reihen die ehrenamtlichen Helfer kommen.

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So läuft die Hilfe ab

Von Montag bis Samstag können Interessierte aus Braunschweig und den angrenzenden Orten (Umkreis 20 Kilometer) jeweils zwischen 10 bis 12 Uhr über die Hotline (0531) 2323042 Einkaufsbestellungen abgeben. Der Bestellwert darf 50 Euro nicht überschreiten, es kann nur Ware in handelsüblichen Mengen bestellt werden, Tiefkühlware ist ausgeschlossen.

Die Listen werden dann an das E-Center weitergeleitet, dort werden von einem Mitarbeiter die Produkte gepackt. In der Zeit von 16 Uhr bis 19 Uhr liefern die ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter die Waren aus. „Um den Kontakt zwischen den Personen so gering wie möglich zu halten, wird das Bargeld grundsätzlich passend in einem Umschlag auf der Türschwelle hinterlegt und gegen die Ware getauscht“, teilt der Verein mit.

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Die Aktion finde in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Braunschweig statt. Um die hygienischen und medizinischen Vorgaben einzuhalten, seien nur kleine Teams unterwegs, die Mundschutz und Handschuhe tragen. Die Übergabe der Waren erfolge kontaktlos. „Die ehrenamtlichen blau-gelben Helfer weisen sich beim Besteller mit ihrem Ausweis aus. Damit soll einem eventuellen Missbrauch durch kriminelle Trittbrettfahrer vorgebeugt werden.“

Wichtig: Die Betroffenen zahlen nur ihren Einkauf, Fahrtkosten übernimmt Eintracht Braunschweig.

Auch das BZV-Medienhaus hat eine Plattform geschaffen, auf der Menschen Tipps, Orientierung und Nachbarschaftshilfe finden können – und auf der sich der lokale Einzelhandel mit seinen Corona-Angeboten präsentieren und vernetzen kann. Zu finden ist „Gemeinsam stark“ unter www.braunschweiger-zeitung.de/gemeinsamstark/

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