Hannover. „Die Inklusion wiederum hat auch Chancen, aber wohl nicht für jedes Kind – und schon gar nicht in der Schulwirklichkeit 2022.“

Dass es in Niedersachsens Bildungspolitik mit der Neuauflage von Rot-Grün noch etwas ideologischer zugeht, war zu erwarten.

Die Weichen hatte allerdings schon SPD-Kultusminister Grant Hendrik Tonne gestellt. Von Demokratieschulung bis Diversität sollte in der politisch korrekt gepackten Bildungsschultüte nichts fehlen, der Kernauftrag kam dabei oft unter die Räder. Vermutlich dürfen sich zunehmend auch Niedersachsens Kita-Kinder mit gendergerechten Lernmaterialien auf die Grundschule vorbereiten. Bildungsziele geht man am liebsten im globalen Maßstab und früh an. Und da geht dann auch der Hinweis auf die UN-Behindertenrechtskonvention glatt von den Lippen. Dass man Inklusion an Schulen vor die Wand fahren soll, steht dort allerdings nicht – eher das Gegenteil.

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Man muss sich nun in der Debatte um die Förderschule Lernen gar nicht in Schützengräben begeben. Das Prinzip der Förderschule hat Vorteile, aber gewiss auch Risiken. Die Inklusion wiederum hat auch Chancen, aber wohl nicht für jedes Kind – und schon gar nicht in der Schulwirklichkeit 2022. Eltern und auch Schulträgern Wahlmöglichkeiten zu nehmen, ist zwar letztlich ideologisch konsequent. Selbst wer das pädagogisch erstrebenswert findet, müsste aber einräumen, dass hier ein zweiter Schritt vor dem ersten getan wird, um den Wandel zu erzwingen. Das aber wäre Inklusion mit der Brechstange, auf Kosten der Kinder. Und mit UN-kompatiblem Gewissen, versteht sich.