„Eine Agrarpolitik, die nicht wo nötig deutliche Verbesserungen in der Tierhaltung bringt, hat zumindest in diesem Bereich keine Legitimation.“

Frustrierte Landwirte, Verbraucher mit wachsendem Unbehagen an Massentierhaltung, dazwischen die Politik mit ausführlichen Problembeschreibungen: Als die CDU-Landtagsfraktion am Montag ihr Papier „Die Zukunft der Landwirtschaft“ vorstellte, wurde keine Revolution verkündet. Als ein fachkundiger Vorreiter für mehr Tierschutz gilt der frühere niedersächsische Agrarminister Gert Lindemann, und auch die gegenwärtige Amtsinhaberin Barbara Otte-Kinast (CDU) bastelt an einem neuen „Gesellschaftsvertrag“ zu Ernährung und Landwirtschaft. Der Dialog ist essentiell.

Wenn in dem neuen CDU-Positionspapier Nutztierhaltung in Niedersachsen als „hochproduktiv“ gelobt und lediglich „gesellschaftliche Akzeptanz“ als „Standortfaktor“ angemahnt wird, dann klingt das allerdings nach Empathiewert null. Zwar rückt mit dem Ukraine-Krieg das Thema Lebensmittelversorgung wieder neu in den Mittelpunkt. Eine Agrarpolitik, die nicht wo nötig deutliche Verbesserungen in der Tierhaltung bringt, hat aber zumindest in diesem Bereich keine Legitimation.

Einen wichtigen Punkt arbeitet die CDU-Fraktion dann aber auch heraus: Neue Möglichkeiten, innovative Technik und Forschungsergebnisse sollten genutzt und nicht aus ideologischen Gründen blockiert werden. Die Aussichten? Wohl eher gering.