„Aber nun schrumpft die Linke. Das ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein anhaltender Abwärtstrend.“

Sie war mal Volkspartei im Osten, die deutsche Protestpartei schlechthin – lange vor der AfD. Aber nun schrumpft die Linke. Das ist nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein anhaltender Abwärtstrend. Die Linke liegt in Umfragen zur Bundestagswahl nur noch bei sechs bis sieben Prozent. Das ist wenig für eine Partei, die mal zweistellig war.

Hinzu kommt interner Zwist. Die Ex-Fraktionschefin der Linken, Sahra Wagenknecht, wirft ihrer Partei und anderen linken Parteien vor, mit Gender-, Klima- und Bio-Essen-Debatten Wähler zu verprellen. In Niedersachsen legt die Wolfsburgerin Pia Zimmermann nach: Dem Linken-Landesverband gehe es beim Spitzenpersonal nur noch um das Attribut „jung“. Tatsächlich beträgt das Durchschnittsalter der Kandidaten auf den ersten vier Listenplätzen für die Bundestagswahl nur 35 Jahre. Die Landesvorsitzende Heidi Reichinnek ist 33, Mizgin Ciftci, der ihr auf Platz vier folgt, ist 29.

Linke beflügelt eigenen Niedergang

Wer den Linken wohlwollend gegenübersteht, könnte einwenden, dass frischer Wind in den Landesverband kommt. Nur: Ganz ohne Erfahrung geht es nicht.
Zimmermann täte den Linken als Pflege-Expertin gerade in diesem Wahlkampf unheimlich gut. Das Thema Pflege hat durch die Corona-Krise an Fahrt aufgenommen. Gerechte Löhne in der Pflege, der Fachkräftemangel: Das Thema liegt auf der Straße. Zimmermann ist landauf, landab als Kennerin der Materie gefragt. In ihrer Partei scheint das nicht mehr zu gelten.

Stattdessen beflügeln die Linken den Niedergang durch interne Grabenkämpfe. Der Kreisverband Helmstedt zum Beispiel ist heillos zerstritten.

Der Text zu dem Thema:

Ärger bei Linken- Zimmermann kandidiert nicht für Bundestag