„Wer viel kontrolliert, findet viel. Wer aber nicht oder nur wenig kontrolliert, der muss sich über Verstöße nicht wundern.“

Auch Niedersachsen steuert auf einen harten Corona-Winter zu. Die Zahlen der vergangenen Wochen sprechen eine eindeutige Sprache – auch wenn viele Krankheitsverläufe derzeit noch leicht sind. Doch mit jedem Infizierten wächst das Risiko, dass auch die schweren Fälle wieder mehr werden. Wer dies austesten will, handelt unverantwortlich.

Auch die Landesregierung hatte gerade noch rechtzeitig ihre Lockerungsversprechen auf Eis gelegt – und dann den Schalter wieder umgelegt. Ein Corona-Winter droht aus vielfältigen Gründen. Sie reichen vom Gewöhnungseffekt über Leichtsinn und schlichte Ignoranz bis hin zur Jahreszeit. Eines zeigt die Entwicklung allerdings auch: Das Netz der Maßnahmen gegen Corona hat viele Löcher. Man muss nicht nur in überfüllte Fernzüge am Freitag und vollgestopfte Busse zu Stoßzeiten blicken.

Beim Friseur nebenan, in Kneipen und Keller-Diskos wie auch beim Schwarzfahren gilt: Wer viel kontrolliert, findet viel. Wer aber nicht oder nur wenig kontrolliert, der muss sich über Verstöße nicht wundern. Den Preis zahlen nun auch die Betriebe mit, die sich an die Regeln halten. Und auch Niedersachsens Landesregierung weiß nun, dass es ohne dauerhaften Kontrolldruck leider nicht geht. Wirkungsvolle Maßnahmen auch konsequent durchzusetzen, hat offenbar nicht funktioniert. Die Quittung für Laxheit kommt jetzt.