„Die Ausbildungsprämie kann tatsächlich stabilisierend, vielleicht sogar belebend wirken.“

Erneut fließen Millionen des Bundes, diesmal in die Stabilisierung des Ausbildungsmarktes. Geholfen werden soll kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Einrichtungen in den Gesundheits- und Sozialberufen.

Zwar war der Ausbildungsmarkt in den vergangenen Jahren robust, hatten sogar viele Betriebe Probleme, Lehrlinge zu finden. Richtig ist die Förderung aber trotzdem.

Dafür spricht, dass zum Beispiel in unserer Region die Handwerkskammer und auch die Industrie- und Handelskammern berichten, in diesem Jahr seien bisher ein Fünftel weniger Lehrverträge geschlossen wurden als im Vorjahr. Auch wenn die Zahlen noch keine Schlussbilanz darstellen, sind sie alarmierend – denn jeder gestrichene Ausbildungsplatz steht für den Verlust einer Lebensperspektive.

Während in vielen Großbetrieben Standort- oder Tarifverträge die Zahl der Auszubildenden regeln und für Konstanz sorgen, fehlen in zahlreichen kleinen Unternehmen solche Vereinbarungen. In kritischen Zeiten wie diesen sind daher Ausbildungsplätze besonders gefährdet. Die Ausbildungsprämie kann in diesen Fällen tatsächlich stabilisierend, vielleicht sogar belebend wirken.

Es gibt auch noch einen psychologischen Aspekt: Dieses Mal profitieren nicht Konzerne oder einzelne Branchen von den Staatshilfen, sondern ganz gezielt „Kleine“. Das Förderprogramm steht für die Wertschätzung ihrer Ausbildungsleistung. Nun muss der Staat dafür sorgen, dass die Gelder rasch und zielgerichtet ankommen.