„Wenn nach 34 Spieltagen die Bayern wieder oben stehen, kann man in München nicht so viel falsch gemacht haben.“

Ich weiß gar nicht mehr genau, wie oft ich in den vergangenen Jahren den Abgesang auf die bayerische Dominanz in der Fußball-Bundesliga gehört habe. Hin und wieder habe ich dieses Liedchen auch munter mitgeträllert. Zu oft sah es ja auch danach aus, als würde beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München einiges falsch laufen. Zweimal setzte man auf Trainer, die nicht zu Klub und Mannschaft passten. Carlo Ancelotti und Niko Kovac mussten vorzeitig gehen. Meister wurde oder wird der FCB trotzdem. Nach dem 1:0-Sieg über Verfolger Borussia Dortmund zweifelt auch in dieser Saison daran kaum noch einer.

Da lässt sich lange über einen Sportdirektor diskutieren, den kaum einer ernst nimmt, über Transfers, die viel kosten aber sportlich wenig Sinn ergeben, über alternde Schlüsselspieler oder die Altvorderen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, die nur sehr zögerlich den Staffelstab weitergeben. Wenn nach 34 Spieltagen die Bayern wieder oben stehen, kann man in München nicht so viel falsch gemacht haben.

Trotzdem bleibt das Gefühl, dass es auch eine Schwäche der Konkurrenz ist, die den Status Quo in der Bundesliga zementiert. Dortmund hat jedes Jahr eine tolle Mannschaft, scheitert aber oft, wenn darauf ankommt. Stichwort: Mentalität. Leipzig ist stets ein Versprechen auf eine große Zukunft, kann das in der Gegenwart aber bisher nie einlösen. Und der Rest der Ambitionierten ist zufrieden, wenn er nach Europa fährt. So bleibt der FCB der ewige Meister.