„Jede Maske ist besser als keine. Aber es kann sich dabei nur um einen Baustein von vielen handeln.“
Die Debatte, die von Österreich und einzelnen deutschen Kommunen wie Jena, dem Landkreis Nordhausen oder Hanau losgetreten wurde, ist eine Scheindiskussion: Österreich will das Tragen von Mundschutzen beim Einkaufen zur Pflicht machen. Auch Jena will eine Maskenpflicht.
Dabei sind Masken derzeit entweder Mangelware oder werden zu Wucherpreisen verkauft. Österreich und einzelne deutsche Kommunen schlagen also den völlig falschen weg ein: Erst müssten die Mundschutze zur Verfügung stehen, dann kann man über eine Maskenpflicht diskutieren. Dabei geht unter, dass es dabei nur um die einfachen Mundschutze gehen kann. Denn die hochwertigen Masken müssen den Ärzten und Pflegern zur Verfügung stehen.
Der Hausärzteverband in unserer Region spricht von einem „Skandal“. Die von der Politik und vorgepreschten Kommunen erzeugte Debatte würde die Leute nur verunsichern. So ist es.
Und Heiger Scholz, Niedersachsens oberster Corona-Krisenmanager, sprach lapidar gar nur von einem „Akt der Höflichkeit“, wenn Menschen auf der Straße, beim Einkauf oder bei der Arbeit einen einfachen Mundschutz tragen würden, um andere nicht anzustecken, wenn sie selbst noch gar nicht wüssten, dass sie das Virus schon in sich tragen. Denn mehr ist es nicht. Es hilft fast nur dem Gegenüber. Klar, zwar ist jede Maske besser als keine Maske, wie der Hausärzteverband erklärte. Aber es kann sich dabei nur um einen Baustein von vielen handeln. Was hilft, sind Kontakt-, Abstands- und Hygieneregeln. Ein einfacher Mundschutz hingegen vermittelt trügerische Sicherheit. Wer suggeriert, dass eine einfache Schutzmaske die Lösung des Problems ist, sendet das völlig falsche Signal.
Auch die Weltgesundheitsorganisation sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus keinen Nutzen im allgemeinen Tragen von einfachen Mundschutzen. Das belegt eine Studie: Wer eine einfache Maske zum eigenen Schutz trägt, atmet 700-mal mehr Viren ein als mit einer professionellen Maske.