„Die Höhe der VW-Investitionen zeigt, dass an der Ernsthaftigkeit dieser Strategie kein Zweifel mehr besteht.“

Wie kein anderer der klassischen Autobauer gibt der Volkswagen-Konzern Gas bei der Elektro-Mobilität. 33 Milliarden Euro fließen in den nächsten fünf Jahren in den Ausbau dieses Geschäftsfelds. Getrieben von politischen Vorgaben bei den Schadstoffgrenzwerten wollen die Wolfsburger zum Schrittmacher bei der Entwicklung alternativer Antriebe werden. Die Höhe der Investitionen zeigt, dass an der Ernsthaftigkeit dieser Strategie kein Zweifel mehr besteht – und mittlerweile ziehen andere Autobauer nach. VW hat zudem große Erfahrung in der profitablen Großserienfertigung von Autos aller Segmente – und schreibt nicht wie der US-E-Auto-Konkurrent seit Jahren Millionen- und Milliardenverluste.

Einmal mehr könnte sich bewahrheiten, dass der Wolfsburger Konzern zwar ein schwerfälliger Tanker, aber erstmal in Fahrt gekommen kaum noch aufzuhalten ist. Allerdings: So weit ist es noch lange nicht.

Auch wenn die Wolfsburger viel dafür unternehmen, ihre Strategie in einen Erfolg münden zu lassen, bleibt noch mehr als genug zu tun. An erster Stelle ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur zu nennen, der dringend politische Weichenstellungen und Unterstützung erfordert, etwa um rechtliche Hürden beim Aufbau privater Ladepunkte zu beseitigen.

Unbefriedigend ist auch der Ausbau erneuerbarer Energien. In Deutschland ist das Errichten von Windkraftanlagen an Land nahezu zum Erliegen gekommen – weil die Genehmigungsverfahren zu lange dauern und weil es mehr Klagen gibt. Ein Unding. Die E-Mobilität ist auf grünen Strom angewiesen, weil sie sonst kaum sauber werden kann. Auch hier braucht es politische Unterstützung, zumal grüner Strom insgesamt eine zentrale Voraussetzung für einen klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft und Gesellschaft ist. Ohne ihn werden wir die Wende nicht schaffen – ob mit oder ohne E-Mobilität.