„Grandiose Lions, grandiose Trainer. Troy Tomlin und Dave Likins sind die Väter des Erfolgs.“

Es gab in der Geschichte der Lions nicht viele Jahre, in denen es mehr Spaß gemacht hat, den Footballern zuzuschauen als in dieser Saison. Ja, es gab einseitige Spiele zugunsten der Braunschweiger. Aber Langeweile kam vor allem deshalb selten auf, weil die Qualität der Gegner trotzdem höher war, als man das von früher kannte. Meistens jedenfalls. Es wurde also richtig Football gespielt – und dann von den Lions richtig gewonnen. Man denke nur an die spielerischen und taktischen Meisterleistungen in den Duellen gegen Dresden und Hildesheim, Kontrahenten, die eigentlich auf Augenhöhe agieren sollten, gegen diese Lions aber keinen Stich sahen. Und nun im Finale um die deutsche Meisterschaft, im German Bowl, sah das Bild gar nicht so viel anders aus. Mit ein bisschen mehr Glück auf Braunschweiger Seite hätte es ein Debakel geben können für Schwäbisch Hall. Für das Team, das 50 Mal in Folge in der Bundesliga gewonnen hatte.

Grandiose Lions, grandiose Trainer. Troy Tomlin und Dave Likins sind die Väter des Erfolgs. Es ist erstaunlich, wie sie es immer wieder schaffen, Spieler, die andernorts als gefeierte Stars Ruhm und Ehre erreicht haben, in Braunschweig in eine untergeordnete Rolle zu bringen, um so der ganzen Mannschaft zu helfen. Oder wie es die Coaches immer wieder schaffen, Talente zu erkennen, zu fördern und nahtlos zu integrieren. Fantastisch. Selten war ein Meistertitel für die Lions verdienter als dieser vom Samstagabend. Vor über 20.000 Menschen, vor Rekordkulisse, die auch deshalb so groß war, weil viele Football-Interessenten unbedingt die Lions sehen wollten.

Im eigenen Haus, im Eintracht-Stadion, dürfte solche Begierde ruhig auch mal wieder etwas ausgeprägter ausfallen. Diese Lions haben es sich verdient, vor mehr als 3000 oder 3600 Zuschauern zu spielen wie fast immer in der Saison, in einer Perfect Season, in einer der besten Spielzeiten der Lions-Geschichte.