„Zurecht für Unmut sorgt, dass der Regionalverband bei seiner Energiewende-Bilanz unserer Region den Beitrag der Industrie-Riesen herausrechnet.“

Es ist noch Luft nach oben. Das sagt man meist dann, wenn es schmerzt, die volle bittere Wahrheit auszusprechen: Nicht ausreichend. Nicht ausreichend ist der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch in unserer Region – einer Region, die sich doch so gerne Vorreiterschaft und Modellcharakter auf die Fahnen schreibt. Gerade auch wegen der hier angesiedelten und prominent auf dem Weltmarkt vertretenen Unternehmen Volkswagen und Salzgitter wird diese Rolle gern beansprucht. Gut, dass beide endlich eigene Schritte in Richtung mehr Klimaschutz gehen wollen.

Zurecht für Unmut sorgt aber, dass der Regionalverband bei seiner Energiewende-Bilanz unserer Region den Beitrag der Industrie-Riesen herausrechnet. Auch wenn Richtlinien des Bundes diese Rechenweise vorsehen – zufriedengeben sollte man sich damit nicht.

Zum einen bleibt das Bild unvollständig, denn die VW-Werke in Wolfsburg, Salzgitter und Braunschweig sowie die Standorte der Salzgitter AG in Salzgitter und Peine verbrauchen zusammen schon etwa die Hälfte der Energie in der Region. Zum anderen sind Klima und Umwelt die Kehrseite jener Medaille, die man sich hier so gerne an die stolzgeschwellte Brust heftet. Arbeitsplätze, die oftmals guten Löhne, die Steuereinnahmen, die Förderung von Sport und Kultur – die Wohltaten durch die Industrie-Giganten zwischen Harz und Heide bringen auch eine besondere Verantwortung mit sich. Und die sollte man nicht herausrechnen.