„Was Digitalisierung bedeuten kann, das zeigen sie in Wolfsburg derzeit ziemlich eindrucksvoll.“

Der Begriff Digitalisierung ist zu einem Modewort geworden. Er ist nicht eindeutig definiert. Digitalisierung, das klingt nach Start-up-Unternehmen und Hipstern, die mit ihren Rauschebärten in Berliner Lofts vor ihrem Laptop sitzen.

Was Digitalisierung bedeuten kann, das zeigen sie in Wolfsburg derzeit ziemlich eindrucksvoll. Nach dem Zuschlag zur 5G-Modellregion hat Wolfsburg nun auch noch vom Bundesinnenministerium die Zusage für die „Modellprojekte Smart Cities“ in der Kategorie Großstädte erhalten . Zusammen sind das etwa 25 Millionen Euro, mit denen die erfolgsverwöhnte VW-Stadt in Zeiten klammer werdender Kassen ausprobieren kann, testen kann. Es soll um den Bereich Mobilität gehen, das liegt in der VW-Stadt nahe. Um Echtzeitmessungen und Echtzeitsteuerung vom Verkehr etwa. Auch um eine zunehmend digital werdende Verwaltung. Wie genau das aussehen kann, das wird sich zeigen müssen. Doch die Stadt Wolfsburg geht das Thema energisch an. Sie leistet sich mit Dennis Weilmann einen Digital-Dezernenten.

Auch wenn die Gewerbesteuereinnahmen durch den großen Autokonzern mit den zwei Buchstaben nicht mehr so üppig fließen mögen wie zuvor: Eine Digitalstrategie können sich Städte wie Delmenhorst, Gelsenkirchen oder Chemnitz sicher nicht leisten. Es ist gut, dass Städte wie Wolfsburg vorwegmarschieren. Die anderen werden profitieren. Und das Know-how wird in unserer Region gebündelt. Braunschweig hat bereits um einen engen Austausch gebeten.