Einzelhändler sollten dort auf sich aufmerksam machen, wo ihre potenziellen Kunden eh’ schon sind: im Internet.

Kunden haben immer die Wahl: Kaufen sie online ein oder gehen sie in die Geschäfte der Stadt oder des Ortes? Ihre Entscheidung hängt ab vom Mehrwert, den das eine oder das andere bietet. Die Bestellung im Internet ist bequemer, die Recherche am PC macht Spaß und das Bezahlen funktioniert ganz ohne Schlangen an der Kasse. Nervig wird es erst, wenn Pakete nicht ankommen, kaputt ankommen oder Ware wieder zurückgeschickt werden muss. Das passiert einer gefühlten Einschätzung nach doch sehr häufig. Dennoch haben die Deutschen Bestelleritis, der Umsatz im Online-Handel wird laut Handelsverband Deutschland im Weihnachtsgeschäft um zehn Prozent dieses Jahr wachsen im Vergleich zum Vorjahr. Statt zu jammern und mit dem Finger nun auf Amazon und Co. zu zeigen, sollten Einzelhändler kreativ werden und dort auf sich aufmerksam machen, wo ihre potenziellen Kunden doch eh’ schon sind: im Internet. Zahlreiche Geschäftsneugründungen zum Beispiel in Braunschweig zeigen, dass der Einzelhandel noch längst nicht tot ist. Der Heystore, Projekt Stil oder das Wolfsburger DOW rufen sich mit cleverem Social-Media-Marketing nahezu täglich ins Gedächtnis ihrer Kunden, zeigen was sie haben, animieren zum Kauf und suchen aktiv den Kontakt. Offenbar funktioniert das. Der Mehrwert ist der Wohlfühl-Faktor im Geschäft, die Beratung der Verkäufer, das Fühlen, Riechen, Sehen, Schmecken von Dingen, die man vielleicht kaufen will. Da kann Amazon nicht mithalten.